Erblühende Lebenslust

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Pascale Ferran verfilmt "Lady Chatterley" neu - voll von Poesie und leiser Erotik.

Das Bächlein schwillt, die Vögel zwitschern, und draußen im Wald blühen die Märzenbecher: Die junge Lady (Marian Hands), verheiratet mit dem invaliden Kriegsheimkehrer Sir Clifford Chatterley, atmet wieder durch. Clifford ist ein alter Freund, doch mit der Fähigkeit zu Gehen hat ihn auch der Frohsinn verlassen. Sein opulenter Landsitz ist von einem Wald umgeben, und hier findet Lady Chatterley wieder Lebenswillen - und macht eine Entdeckung, die sie schockiert: Der Wildhüter ihres Mannes, Parkin (Jean-Louis Coullo'ch), lebt da draußen. Unbemerkt beobachtet sie ihn und fühlt ein Begehren, das ihr völlig neu ist.

Die erotische Geschichte der Dame, die den Wildhüter trifft, woraufhin leidenschaftlicher Sex unvermeidlich ist, war ein Skandalroman in den zwanziger Jahren: Von D.H. Lawrences "Lady Chatterley" gibt es zwei Romanversionen und bereits mehrere unterschiedlich schwüle Verfilmungen. Der Film der französischen Regisseurin Pascale Ferran bezieht sich auf die gesittetere zweite Fassung und ist weitgehend jugendfrei - was ihn nicht weniger sinnlich macht. Ferran erzählt viel von der Zuneigung, von der Erotik und Lust über Naturbilder. Wenn die Meisen ihre Nester bauen und die Haselstauden austreiben, erblüht auch Lady Chatterley und mit ihr der spröde Naturmensch, der in einem Häuschen im Wald lebt. "Lady Chatterley" ist eine Hommage an die Lebenslust, ein Film voller feiner Beobachtungen.

Lady Chatterley.

F/B/GB 2006. Regie: Pascale Ferran. Mit Marina Hands, Jean-Louis Coullo'ch. Verleih: Stadtkino. 168 Min.

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