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Über die Liebe

Hollywood lacht anscheinend gerne über sich selbst. So gibt es kaum einen Blockbuster, über den man sich nicht in einer Persiflage lustig macht. Was bei "Scary Movie" noch zumindest ansatzweise funktioniert hat und hier und da ein kleines Schmunzeln hervorrief, gerät beim jüngsten Versuch "Date Movie" zu einer einzigen Ode an die Langeweile. Richtig erkannt: Durch den Kakao gezogen werden diesmal die Liebeskomödien der letzten Jahre. Bestachen diese schon hauptsächlich durch die willkürlich zusammengewürfelte Plots und die derben Witzchen, so kann dieser Versuch nur scheitern.

Julia (Alyson Hannigan) wartet sehnsüchtig auf die große Liebe ihres Lebens. Ihr Übergewicht und ihr Hang zur Tollpatschigkeit (Achtung: billige Gags!) stürzen sie in tiefe Depressionen. Sie sucht den kleinwüchsigen (Achtung: noch billigere Gags!) Date-Spezialisten Hitch (Tony Cox) auf. Nach einer kurzen Behandlung findet sie dank neuem Körper und gestärktem Selbstvertrauen endlich ihren Traumprinzen (Adam Campbell). Dessen Exfreundin muss noch schnell bekämpft, die eigenen Eltern überzeugt und jedes noch so kleine Klischee ausgetreten werden, bis endlich der Abspann kommt und der diskriminierende Schwachsinn zu Ende geht. Roland Gratzer

DATE MOVIE

USA 2006. Regie: Aaron Seltzer. Mit: Alyson Hannigan, Adam Campbell, Tony Cox, Fred Willard, Eddie Griffin, Sophie Monk, u.a. Verleih: Lunafilm. 83 Min.

Über Afrika

Der schwarze Kontinent bildet einen auffälligen weißen Fleck auf der Landkarte der kanonisierte Cinematografie. Im Topkino in Wien steht ab 5. Juni neun Tage lang afrikanisches Kino täglich am Programm. Die Herkunftsländer der Spielfilme aus der Reihe "About Africa - Afrika im Film" sind jeweils andere. Das Programm der Filme ist thematisch ebenfalls sehr breit gefächert.

Die Lust am Filmen und am Erzählen guter Geschichten steht ganz besonders im Vordergrund. Die Filme sind voll von interessanten Charakteren, vielen Emotionen und Dingen, die die Kinobesucher nachdenklich stimmen. Jedes der Werke macht auf seine eigene Art und Weise ein Stück der afrikanischen Geschichte spürbar. Außerdem werden Teile des Alltags des afrikanischen Lebens erfahrbar.

Die Filmreihe wird von LichtBlick in Zusammenarbeit mit dem Panafrican Forum Austria und dem Internationalen Film Festival Innsbruck veranstaltet.

Infos unter www.topkino.at

Hinweis

Lesen Sie die Kritiken zu "Road to Guantanamo" und "Flug 93-United 93" auf Seite 2 dieser furche.

Über die Bühne

Die Welt ist ihre Bühne, das Leben bestimmt ihren Spielplan: Seit über 50 Jahren tingelt das legendäre "Living Theatre" rund um den Globus, um ihre anarchistisch-pazifistischen Utopien unters Volk zu bringen.

Ob beim G8 Gipfel in Genua, nach den Anschlägen des 11. Septembers in New York oder in einem ehemaligen Strafgefangenenlager im Libanon: Die Theatergruppe und ihre Mitbegründerin Judith Malina sind mit ihren aktionistischen Performances gegen Gewalt und Rassismus immer mittendrinnen anstatt nur dabei zu sein.

Lange Zeit mit dabei war auch der Berliner Regisseur Dirk Szuszies. Anfang der 80er Jahre noch selbst aktives Ensemble-Mitglied, tauschte er später Kostüm und Maske gegen die Kamera. Das Resultat: Die mehrfach preisgekrönte Film-Doku "Resist!", die den außergewöhnlichen Weg der Theatergruppe von ihren Anfängen bis zum heutigen Tag nachzeichnet. Die emotionale Nähe des Regisseurs ist dabei Segen und Fluch zugleich. So erhält der Zuseher zwar intime Einblicke in die Gedankenwelt der unkonventionellen Theatergruppe - eine reflektierte Auseinandersetzung mit ihren Anliegen fehlt jedoch leider. Was Szuszies aber auf alle Fälle gelungen ist: Die Hoffnung auf eine gerechtere Welt am Leben zu erhalten. Jürgen Belko

RESIST! - Ein Traum vom Leben mit dem Living Theatre

D/B 2003. Regie: Dirk Szuszies. Mit Julian Beck, Judith Malina. Verleih: Eigenverleih Karin Kaper. 90 Min.

Über wilde Tiere

Ein Koala, der von einer Gnu-Sekte als Gott verehrt wird, ein Eichhörnchen, das in eine Giraffe verliebt ist, und eine Anakonda, für die Schildkröten-Curling intellektueller Extremsport ist - das sind die Helden im neuen Walt Disney Animationsfilm "Tierisch Wild". Die Mission der New Yorker Zootiere lautet: Wir müssen Ryan, den verschwundenen Löwen-Nachwuchs, wieder sicher nach Hause bringen. Das ist kein leichtes Unterfangen für die tierisch-naiven Großstadthelden, die - angeführt von Löwen-Vater Samson - auf ihrer Rettungsaktion zum ersten Mal im Leben richtige Dschungelluft schnuppern.

Leichter haben es sich da die Drehbuch-Autoren des Disney-Abenteuers gemacht: Frappierend erinnert der Plot an den Dreamworks-Erfolgsstreifen "Madagascar". Zwar versichern die Produzenten, dass die Drehbucharbeiten bereits abgeschlossen waren, bevor "Madagascar" seinen Siegeszug durch die Kinos antrat - ein déjà-vu-Erlebnis bleibt dennoch zurück.

Dem vorwiegend jungen Kinopublikum wird das computeranimierte Abenteuer, dank der innovativen visuellen Effekte und der realistisch gepixelten Charaktere, dennoch gefallen. Was für sie zählt ist popcorntaugliche Kino-Unterhaltung - und die bietet das tierisch wilde Disney-Quintett allemal. Jürgen Belko

TIERISCH WILD

The Wild

US 2006. Regie: Steve Williams. Mit den Stimmen von: Kiefer Sutherland, James Belushi, Eddi Izzard, William Shatner, u. a. Verleih: Buena Vista. 82 Min.

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