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Russinnen und Räuber

Eine Frau aus dem Katalog - manche Männer scheinen keine andere Wahl zu haben. So auch der mitleiderregende Bankangestellte John (Ben Chaplin), der sich mit Nadja eine kettenrauchende Russin an Land zieht, die es faustdick hinter den Ohren hat. Als ihre beiden "Cousins" auftauchen, wird die Situation immer abstruser: der kleine Bankangestellte sieht sich gezwungen, seine eigene Bank zu überfallen.

Die Independent-Produktion "Birthday Girl" springt zwischen den Genres: von der Romantikkomödie zum Action-Krimi. Letzteres ist etwas zu klischeehaft ausgefallen, was aber Mathieu Kassovitz und Vincent Cassel als russische Kleinkriminelle wieder wett machen. Perle des Films ist fraglos die russisch sprechende (!) Nicole Kidman, die ihre Vielseitigkeit erneut unter Beweis stellt. Nicole Albiez

BIRTHDAY GIRL

GB/USA 2001. Regie: Jez Butterworth.

Mit Nicole Kidman, Ben Chaplin,

Mathieu Kassovitz, Vincent Cassel.

Verleih: Constantin. 93 Min.

Schätze und Aliens

Wie muss ein Zeichentrickfilm gemacht sein, der wirklich allen gefällt? Diese Frage scheint die Disney-Studios derzeit zu beschäftigen. Mit "Der Schatzplanet" nehmen sie vor allem abenteuerverliebte Jungen ins Visier. Die Geschichte basiert auf Robert L. Stevensons weltberühmten Roman "Die Schatzinsel". Allerdings wurde die Handlung in die Zukunft versetzt und durch jede Menge ScienceFiction ergänzt. Das Ergebnis ist die Geschichte eines Teenagers, der auf der Suche nach einem Schatzplaneten das Universum durchquert und zusammen mit B.E.N., einem Roboter ohne Gedächtnis, tollpatschige Aliens bekämpft. Da vor dem Happy End noch auf die Tränendrüse gedrückt wird, ist für die Mädchen auch etwas dabei - vorausgesetzt, man glaubt an Klischees. Valentin Stimpfl

DER SCHATZPLANET - Treasure Planet

USA 2002. Regie: Ron Clements,

John Musker. Verleih: Buena Vista. 95 Min.

Orient-Filmwoche

So hat man sich Korruption immer vorgestellt: Eine Frau, Havva, lebt in der Nähe eines Hotels, dessen Besitzer im Machtkampf mit der Mafia steckt. Zudem unterhält er gute Kontakte zu einem machtgierigen Minister. Klar, dass Havva in die dunklen Geschäfte verwickelt wird ...

Regisseur Dervis Zaim liefert mit seinem preisgekrönten Film "Gras und Elefanten" eine Parodie auf die politische Landschaft in der Türkei. Sein Werk ist neben anderen türkischen Filmen im Rahmen der Orient Filmtage vom 7. bis 15. Dezember in der UCI Millennium City in Wien zu sehen. Alexander Lass

Französischer Film

Von 6. bis 12. Dezember findet im Wiener Burg Kino die "Semaine du film français" statt. Zur Eröffnung wird am Freitag, dem 6. Dezember, um 20 Uhr "Betty Fisher et autres histoires" gezeigt. Nähere Informationen unter www.burgkino.at.

Autos und Traumata

"Ich will Gott kaufen!" Mit diesem Satz besiegelt der mysteriös-kühle, junge Japaner J. M. (Rikiya Kurokawa) per E-Mail den Kauf der "Goddess of 1967". Mit rasanten Schnittfolgen, in einer unwirklich blauen, fernöstlichen Kunstwelt beginnt dieser Film. J. M. lebt einsam in Tokyo zwischen Schlangen und Reptilien. Mehr noch als in dieser exotischen Wirklichkeit lebt er in seinem Traum. Er will das legendäre Citröen-DS19-Modell kaufen, dessen Federung Präsident De Gaulle das Leben gerettet hat. Das Geschäft führt ihn von Japan nach Australien - und mitten ins Desaster ...

Mit dem Wechsel der Schauplätze ändert der Film seinen Charakter: auf distanzierte Kälte folgt die langsame Annäherung zwischen J. M. und Diedre (Rose Byrne), einer blinden jungen Frau. Die Reise, die im durchgestylten Automobil als fliegend-leichte Fahrt durch wunderschöne australische Landschaften beginnt, führt in Rückblenden immer tiefer in Diedres traumatische Vergangenheit. Generationenlange Demütigungen und Vergewaltigung enthüllen sich, je mehr das Vertrauen zwischen den beiden wächst.

Mit "Goddess of 1967" inszenierte Clara Law ein modernes Märchen, das mühelos und den Bogen vom anonymen Internet-Handel bis zum Inzest erzählt. Law hat dazu eine Ästhetik gefunden, die nie in banalen Tränendrüsenkitsch kippt.

Isabella Marboe

THE GODDESS OF 1967

Hongkong/Australien 2000.

Regie: Clara Law. Mit Rikiya Kurokawa,

Rose Byrne, Elise McCredie, Nicholas

Hope. Verleih: Cinematograph. 118 Min.

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