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Tanz-Szenen

Während die heimischen "Dancing-Stars"-Teilnehmer Woche für Woche um die Gunst des Publikums tanzen, hat die Protagonistin aus "Step Up 2 the Streets" ihren "Streetdance-Battle" bereits hinter sich. Und auch wenn die rebellische Andie keine Jeannine Schiller ist, bekommt auch sie am eigenen Leib zu spüren, wie glatt das Tanz-Parkett für vermeintliche Außenseiter sein kann. Als Streetdancerin mit jeder Menge privater Probleme ist sie an der Tanz-Kaderschmiede der Maryland School of Arts alles andere als ein anerkannter "Dancing Star". Doch das unvorhersehbare Absehbare tritt ein: Gemeinsam mit anderen Hüftschwung-Rebellen der Eliteschule gelingt es ihr, sich in das Herz ihrer Lehrer und des Breakdance-begeisterten Publikums zu tanzen. Dass einzige was die Aneinanderreihung perfekt choreografierter "Tanzclips" stört, ist der Versuch, dem Fortsetzungs-Blockbuster eine kinotaugliche Handlung zu verpassen. Was als MTV-Soap über die amerikanische Streetdance-Subkultur wunderbar funktioniert hätte, ist auf der Kino-Leinwand zum Scheitern verurteilt: Weder die beeindruckenden Tanzeinlagen noch der rhythmische HipHop-Sound können über die abgedroschenen Klischees und flachen Dialoge hinwegtäuschen. Jürgen Belko

Step Up 2 The Streets

USA 2008. Regie: Jon Chu. Mit Briana Evigan, Robert Hoffman, Will Kemp. Verleih: Constantin; 110 Min.

Kafka-Szenen

Astrid Ofner stellt im Kurzfilm "Sag es mir Dienstag" für Kafkas Liebesbriefe an Milena eine filmische Suchbewegung an, die an den Rändern von Wien ihren Anfang nimmt: Steine, Wasser, Wolken - "über allem eine Ahnung von Wien". Der Titel ist ein Zitat aus einem Brief Kafkas an Milena Jesenská. Der Kurzfilm wird gemeinsam mit "Eine Million Kredit ist normal, sagt mein Großvater" (unten) gezeigt.

Sag es mir Dienstag

A 2007. Regie: Astrid Ofner

Verleih: Sixpackfilm. 26 Min.

Super-8-Szenen

Gabriele Mathes nähert sich im Kurzfilm "Eine Million Kredit ist normal, sagt mein Großvater" der eigenen Vergangenheit in den siebziger Jahren eines semidokumentarischen Essayfilms, der die Stimmung gefundener Super-8-Aufnahmen mit einer kargen Erzählung aus dem Off versetzt. Der Film wird im "Doppelpack" mit "Sage es mir Dienstag" (oben) gezeigt.

Eine Million Kredit ist normal, sagt mein Großvater

A 2007. Regie: Gabriele Mathes

Verleih: Sixpackfilm. 23 Min.

Siebenbürger Szenen

Gerald Hauzenbergers Dokumentarfilm "Einst süße Heimat" mit zwei Rumäniendeutschen der Kriegsgeneration enthält zweifellos berührende und informative Momente, vor allem, wenn die im Jänner dieses Jahres verstorbene Maria Huber - eine Landlerin mit österreichischen Wurzeln in Hermannstadt - von ihrem Leben und der Deportation nach Russland spricht. Doch Johann Schuffs Spintisierereien über die Natur und seinen Vorurteilen gegen Demokratie oder gegen "Zigeuner" wird zu viel Platz eingeräumt; erst als er die Existenz von Gaskammern bezweifelt, greift der Regisseur - als ziemlich hilflose Stimme aus dem Off - ein. Wollte der Film zwei Menschen porträtieren, hätte es mehr biografische Tiefenschärfe gebraucht, will er jedoch die Lebensumstände und Einstellungen der noch verbliebenen Deutschen in Siebenbürgen zeigen, hätte es mehrerer Gesprächspartner bedurft; so erscheinen die beiden Porträtierten als repräsentativ. Cornelius Hell

Einst süße Heimat

A 2007. Regie: Gerald Igor Hauzenberger. Verleih: Golden Girls. 77 Min.

Mädchen-Szenen

Nach drei Jahren hinter Gittern ist Ex-Junkie Sherry gewillt, ihr verkorkstes Leben zu sortieren. Das heißt auch: das Sorgerecht für ihre Tochter zurückzuerlangen, die bei Sherrys Bruder und dessen Frau untergekommen ist. Der Neuanfang gestaltet sich jedoch nicht allzu einfach: Ihr Umfeld hat nicht eben auf ihre Rückkehr gewartet. Was in "Sherrybaby" recht klischiert beginnt, entwickelt sich zu einem differenzierten Drama mit authentisch handelnden Figuren. Sherry will in ihrer frisch zurück gewonnenen Freiheit alles und das sofort: einen Job, ihre Tochter, clean bleiben. Nur: Gute Absichten allein reichen nicht. Unsentimental und dadurch umso einnehmender erzählt Laurie Collyer die Geschichte eines gefallenen Mädchens, welches die großartige und wandlungsfähige Maggie Gyllenhaal bestechend unprätentiös ausfüllt. Nicole Albiez

Sherrybaby

USA 2006. Regie: Laurie Collyer. Mit Maggie Gyllenhaal, Brad William Henke. Verleih: identities. 96 Min.

Eisbärchen-Szenen

Annie Leibovitz fotografierte ihn für die US-Ausgabe der "Vanity Fair", bei der deutschsprachigen zierte er das Cover. Als er erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde, gaben tausende Schaulustige entzückte Laute von sich, nun erklimmt er auch die Leinwand. Die Rede ist von Eisbär Knut, der dem Berliner Zoo zu sagenhafter Publicity verhalf. Der Eisbär ist jedoch nicht der einzige, dem Aufmerksamkeit geschenkt wird; Knut in Spielfilmlänge war wohl zu wenig. Also werden auch Braunbären in Weißrussland und Eisbären in der Arktis verfolgt. So niedlich die Bilder auch sein mögen: Es sind belanglose Impressionen.

Nicole Albiez

Knut und Seine Freunde.

D 2008. Regie: Michael Johnson. Mit Thomas Dörflein, Dietmar Wunder. Verleih: Constantin Film. 90 Min.

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