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Gutherziger Wrestler

Arnold Schwarzenegger wurde in Hollywood weltberühmt - nun zieht ihm der ehemalige Wrestler Dwayne Johnson, alias "The Rock" nach und feiert sich in einer turbulenten Action-Komödie: Um seinen Traum von einem eigenen Restaurant verwirklichen zu können, übernimmt er ein Angebot als Kopfgeldjäger. Dafür verpflichtet er sich, den Sohn seines Auftraggebers (Seann William Scott) aus den Tiefen des südamerikanischen Dschungels zurück ins sichere Amerika zu holen. Erwartungsgemäß erschweren ihm obskure Hindernisse - allen voran Christopher Walken als Minenbesitzer und Sklaventreiber - das Vorhaben. Doch einen rollenden Felsen kann man nur schwer aufhalten, und so hat der gutherzige Kopfgeldjäger, ehe er sich versieht, nicht nur seinen Auftrag erfüllt, sondern nebenbei auch einen ganzen Landzug Brasiliens vom Großgrundbesitzer befreit.

Die Dialoge kränkeln ebenso wie die flachen Witze. Auch der romantische Subplot vermag der seichten Komödie nicht mehr Tiefgang zu verleihen. Bleibt nur zu hoffen, dass "The Rock" in Hinkunft beim Film bleibt und sich nicht auch noch in der Politik versucht... Veronika Dolna

Welcome to the Jungle

USA 2004. Regie: Peter Berg. Mit

Dwayne "The Rock" Johnson, Seann

William Scott, Christopher Walken.

Verleih: Columbia TriStar. 102 Min.

Gelangweilter Cop

Die Sonne brennt auf das verschlafene Küstenstädtchen Banyan Key herunter, aus dem Off wiegt unaufdringlicher Jazz. Der Zuseher merkt sofort: Hier läuft alles etwas ruhiger ab. Polizeichef Matt (Denzel Washington) bleibt daher viel Zeit für andere Dinge - etwa nächtliche Rollenspiele mit seiner ehemaligen Highschool-Liebe, der hübschen, aber verheirateten Ann, die sich im Lauf der Geschichte immer mehr als Femme fatale entpuppt. Ann ist es auch, die ihn schlussendlich dazu zwingt, sein behäbig ruhiges Dasein aufzugeben...

"Out of Time" ist ein unterhaltsamer Thriller mit nur einem Makel: Bei aller Spannung vermag die Story doch nie zu überraschen und zeigt keinerlei Interesse daran, den Zuseher auf falsche Fährten zu locken. Geradlinig verfolgt Carl Franklin ("One false Move", "Devil in a blue dress") seinen Plot. Dennoch darf man "Out of Time", der durch komödiantische Einlagen unweigerlich an Filme der fünfziger Jahre erinnert, einen gewissen Charme nicht absprechen. Eine Empfehlung für all jene, die sich nicht daran stoßen, bereits nach zehn Minuten über den Ausgang des Streifens Bescheid zu wissen.

Lukas Grossebner

OUT OF TIME - Sein Gegner ist die Zeit

USA 2003. Regie: Carl Franklin. Mit

Denzel Washington, Eva Mendes, Sanaa Latha. Verleih: Constantin Film. 107 Min.

Korrekter Araber

Allein die Tatsache, dass sie keinen Alkohol trinken, macht sie verdächtig: Araber haben dunklere Haut, einen komischen Akzent und leisten schlechte Arbeit. Das besagt sogar der geflügelte französische Ausdruck "Travail d'Arabe".

Momo, der Protagonist in Christian Philiberts Gesellschaftsstudie, entspricht diesem Klischee allerdings ganz und gar nicht. Gerade aus dem Gefängnis entlassen, möchte der Franzose mit nordamerikanischer Herkunft sein Leben neu aufbauen. Das wird ihm aber nicht leicht gemacht in einem kleinen Dorf in der Provence, wo Rassismus, Korruption und falsche Gerechtigkeit zum Alltag gehören. Momo findet zwar Arbeit bei einem zwielichtigen Bauunternehmen, doch kann er den Pfusch, der dort verkauft wird, moralisch nicht vertreten. Als schließlich eine alte Frau an den Folgen einer von seinem Unternehmen schlecht installierten Gasleitung stirbt, beschließt er, etwas zu unternehmen.

"Travail d'Arabe" bewegt sich zwischen Komödie und Dokumentation. Durch die überzeugende Darbietung der Laiendarsteller gewinnt der Film an Authentizität und kommuniziert - verpackt in wunderbar trockenen Humor - auch politische Botschaften. Zu sehen ist der Film von 12. bis 25. März beim diesjährigen 6. Festival du film Francophone im Wiener Votivkino.

Veronika Dolna

Nähere Informationen

zum Festival-Programm unter

www.festivaldufilmfrancophone.at

TRAVAIL D'ARABE

F 2002. Regie: Christian Philibert. Mit Mohammed Metina, Jacques Bastide, Jean-Marc Ravera. 88 Min.

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