Absturz ins Seichte
"Paris, Internationale Erste Klasse" - über diesem Mantra meditiert die angehende Stewardess Donna (Gwyneth Paltrow) regelmäßig. Sie ist sich sicher, dass sie nur in diesem Beruf ihr Seelenheil finden wird, und meistert ob dieser Zuversicht und der Unterstützung ihrer Mentorin und Star-Stewardess Sally Weston alle Hürden, die ihr von Widersachern in den Weg gelegt werden. Als sie schließlich hoch oben über den Wolken angekommen ist, steht sie erwartungsgemäß vor dem Dilemma, ob sie sich für die Liebe oder ein aufregendes Karriereleben entscheiden soll
Der Plot ist zwar in der Gegenwart angesiedelt, doch könnte man meinen, in den prä-feministischen Fünfzigerjahren gelandet zu sein. Ordinäre Fluguniformen und aufgedonnerte Frisuren tragen das Ihrige dazu bei. Die Mischung aus traditioneller Romantikkomödie und Satire wirkt unentschlossen und seicht. Gwyneth Paltrow macht als Blondchen vom Land Karriere als Flugbegleiterin. Auf ihrer eigenen Karriereleiter wirft sie dieser Film allerdings eher zurück. Veronika Dolna
FLIGHT GIRLS
View from the Top
USA 2003. Regie: Bruno Barreto. Mit Gwyneth Paltrow, Christina Applegate, Kelly Preston, Mike Myers. Verleih:
Tobis Film. 87 Min.
Ganz schön billig
Der mexikanische Volksheld Don José de Alvarez (Götz Otto) möchte das Heldentum hinter sich lassen, um mit der schönen Bella Bonita (Yasmina Filali) ein neues Leben auf dem Anwesen seiner Familie zu beginnen. Doch hier und im Dorf Campo del Sol ist nichts mehr wie früher. Die Bewohner, vor allen die querschnittgelähmte, singende Bürgermeisterin El Busto (Elisabeth Volkmann) und der Indianer Fumigimo (Gojko Mitic) stellen sich gegen sie und alle umhüllt ein furchtbares Geheimnis. Als Ameisenpriester Loco Satano (Lars Rudolph) Bella Bonita mit Ameisen kreuzen und ein neues Menschengeschlecht erschaffen will, kommt es zum Showdown.
"The Antman" ist gewollter Vertreter der so genannten "B-Movies". Diese zeichnen sich durch hanebüchene Drehbücher, wiederverwendete Kulissen, zweitrangige Schauspielkunst und vor allem günstige Kosten aus. Auch dieser Latino-Horror-film wurde als reine Studioproduktion in 20 Tagen mit 850.000 Dollar gedreht. Spätestens wenn Berliner Schaupieler versuchen, spanischen Akzent zu imitieren, ist die Billigproduktion als solche entlarvt. Doch was diesen Film liebenswert macht, ist, dass er über sich selbst lachen kann.
Aslihan Atayol
PLANET B - THE ANTMAN
D 2002. Regie: Christoph Gampl. Mit Götz Otto, Yasmina Filali, Lars Rudolph, Elisabeth Volkmann, Gojko Mitic.
Verleih: Adrialpe Media. 92 Min.
Dschungel-Verirrung
Sergeant Nathan West (Samuel L. Jackson) verschwindet samt seiner Elitetruppe im Dschungel Panamas. Leutnant Julia Osborne (Connie Nielsen) soll den Fall mit Hilfe des umstrittenen Verhörspezialisten Tom Hardy (John Travolta) untersuchen. Die einzigen Anhaltspunkte zum Fall scheinen zwei Soldaten zu sein, die von der Truppe übrig geblieben sind.
Die Taktik, eine Geschichte retrospektiv aus verschiedenen Blickwinkeln zu erzählen, ist seit Kurosawas Klassiker "Rashomon" unter Filmemachern durchaus beliebt. Der Zuschauer soll sich aus subjektiven Wahrheiten eine möglichst objektive zusammenreimen. In "Basic" werden ihm aber wesentliche Informationen vorenthalten - und lassen ihn ratlos zurück. Auch das Dreamteam John Travolta und Samuel L. Jackson kann daran wenig ändern!
Carolin Baghestanian
BASIC
CDN/USA 2003. Regie: John
McTiernan. Mit John Travolta, Connie
Nielsen, Samuel L. Jackson. Verleih: Constantin Film. 98 Min.
Polizisten-Träume
Was wäre die Welt ohne Mobiltelefone? Diese beiden Polizisten wären in Hollywood verloren: Im Zwei-Sekunden-Takt klingeln ihre Handys. Als Yogalehrer bzw. Immobilienmakler haben sie sich ein zweites Standbein aufgebaut. Während sie am Mord an einer Nachwuchs-Rap-Formation ermitteln, träumt der eine von einer Schauspielkarriere, der andere davon, endlich seine Schulden los zu werden. Als gestresste "Cops mit Nebenjobs" treten Josh Hartnett und Harrison Ford auf - und harmonieren überraschend gut. Die Komödie verfügt über sympathischen Witz, auch die Grundidee ist gut, nur will der Film zu viel auf einmal. Die Handlungsstränge laufen zu konstruiert auf den großen Showdown hinaus. Die eigentliche Absicht, ein bissiges Spiel über die Glitzerwelt Hollywood zu inszenieren, die anfänglich durchaus Früchte trägt, geht dabei verloren. Nicole Albiez
HOLLYWOOD COPS
Hollywood Homicide
USA 2003. Regie: Ron Shelton.
Mit Harrison Ford, Josh Hartnett, Master P., Gladys Knight, Martin Landau.
Verleih: Columbia TriStar. 111 Min.
Film-Desaster
Schnelle Autos, Drogen und rascher Sex: Die Jagd nach dem nächsten Aufriss der drei Männer im schwarzen Porsche beginnt auf der Tankstelle und endet im filmischen Totaldesaster "Yu" von Franz Novotny. Sonja, das schöne Objekt der Begierde (Ana Maljevic) will ausgerechnet nach Krk, die erotische Spritzfahrt ins Blaue führt mitten ins Nirgendwo, an die Kriegsschauplätze Jugoslawiens. Granaten explodieren effektvoll, nackte Schönheiten geistern durch rauchende Kriegsruinen, Soldaten killen nach Lust und Laune oder begeilen sich am erzwungenen Life-Akt von Sonja und Tom. Ernsthafter Anwärter auf den schlechtesten Film des Jahres.
Isabella Marboe
YU
Ö 2001. Regie: Franz Novotny.
Mit Gedeon Burkhard, André Eisermann, David Scheller, Ana Maljevic.
Verleih: Polyfilm. 84 Minuten
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