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Matter Klamauk

Auf 1,8 Millionen Zuschauer kam die Kinderbuchverfimung "Das Sams" in Deutschland, hierzulande war sie ein Flop. Auch dem Sequel "Sams in Gefahr" wird es wohl nicht anders ergehen: In Österreich ist das rothaarige Rüsselwesen einfach zu unbekannt - und ohne Prominentenbonus entpuppt sich der Streifen nur als öder Film ohne Tiefgang und ohne Moral.

Wünsche, die auf Grund ungenauer Formulierung daneben gehen und die Rache am größenwahnsinnigen Turnlehrer Fitzgerald Daume (Dominique Horwitz) - über matten Klamauk kommt "Sams in Gefahr" selten hinaus. Dabei mühen sich erstklassige Schauspieler ab, den Film sowohl Kindern als auch Erwachsenen schmackhaft zu machen: Jasmin Tabatabai als berechnende Mathematiklehrerin; Armin Rohde als prolliger Hundesalonbesitzer sowie Eva Mattes als dessen hantige Gattin. Es fehlt einfach der Fokus auf das eigentliche Zentrum der Geschichte: Wie sich der schüchterne, von seinen Mitschülern gemobbte Martin Taschenbier (Constantin Gastmann) zu einem selbstbewussten Jungen mausert.

Michael Kraßnitzer

SAMS IN GEFAHR

D 2003. Regie: Ben Verbong. Mit Ulrich Noethen, Christine Urspruch, Dominique Horwitz, Armin Rohde, Eva Mattes, Jasmin Tabatabai. Verleih: Constantin Film. 101 Min.

Uralter Plot

Body-Switch-Komödie heißt das Hollywood-Subgenre, und das Interessanteste dabei ist im Allgemeinen, durch welche Ereignisse es zum Körpertausch zweier Personen kommt. In "Freaky Friday" ist es eine alte Chinesin, die via Glückskekse Dr. Tess Coleman, Psychotherapeutin und vor allem: Mutter, und ihre 15-jährige Tochter Anna in körperliche und damit auch ordentliche geistige Verwirrung stürzt.

Solcher Plot - pubertierende Tochter gegen Mutter und vice versa - könnte megablöd oder urpeinlich werden, aber in "Freaky Friday" gibt es so viel zu lachen, dass das wirklich schon abgegriffene Body-Switch-Motiv plus sonstige Teenie-, Coming-of-Age- und ähnliche Film-Stereotype dem Kino-Spaß wenig Abbruch tun. Das liegt nicht zuletzt an Jamie Lee Curtis als Dr. Coleman sowie der ebenbürtigen Schauspielleistung von Lindsay Lohan als Anna. Otto Friedrich

FREAKY FRIDAY - Ein voll verrückter Freitag.

USA 2003. Regie: Mark Waters. Mit Jamie Lee Curtis, Lindsay Lohan, Chad Michael Murray. Verleih: Buena Vista. 97 Min.

Schale Kopie

Die ans Bett gefesselte Geliebte kann schon mal vergessen werden, wenn man sich vollgepumpt mit synthetischen Drogen im Dauerstress zwischen billigen Motelzimmern, verdreckten Wohnungen, Striplokalen und Pornoshops bewegt. Drei Tage lang peilt Musikclipregisseur Jonas Åkerlund seinen Protagonisten Ross (Jason Schwartzman) mit der Kamera an und möchte damit auf den Spuren von "Trainspotting" wandeln. Leider verläuft er sich dabei. Daran kann auch die Riege an Jungstars nichts ändern, die Mut zur Hässlichkeit beweist (Mena Suvari!). Auch wenn sich Åkerlund optisch einiges einfallen lässt: welches Ziel er vor Augen hat, bleibt unklar. Umso präsenter hingegen ist der Eindruck, alles bereits gesehen zu haben: die verschmutzt-verwackelte Video-Optik, die Comic-Einlagen, die coolen Antihelden nach "Trainspotting"-Manier. "Spun" ist kurzweilig. Nicht mehr und nicht weniger. Nicole Albiez

SPUN

USA 2002. Regie: Jonas Åkerlund.

Mit Jason Schwartzman, Brittany Murphy, Mickey Rourke, Mena Suvari, John Leguizamo. Tobis Film. 100 Min.

Bissiger Elf

Buddy (Will Ferrell) ist eigentlich ein ganz normaler Teenager. Der einzige Unterschied: Der vorwitzige Bursch wurde am Nordpol von Elfen groß gezogen. Nachdem er dort für ein fürchterliches Chaos gesorgt hat, geht er nach New York, um seinen Vater (James Caan) zu suchen. Es ist an Buddy, seine Familie wiederzugewinnen - und nebenbei Weihnachten zu retten.

Regisseur Jon Favreau ist mit "Buddy - Der Weihnachtself" ein reizendes Märchen rund um das Weihnachtsfest gelungen. Mit entzückenden Bildern und bissig gezeichneten Charakteren gelingt es ihm, die Kommerzialisierung der besinnlichsten Zeit des Jahres anzuprangern - und dabei den Humor nicht aus den Augen zu lassen. Eine empfehlenswerter Film für die ganze Familie. Sandra Wobrazek

Buddy - Der Weihnachtself

USA 2003. Regie: Jon Favreau. Mit Will Ferrell, James Caan, Edward Asner.

Verleih: Warner Brothers. 95 Min.

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