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Verzauberte Kids

Eines Morgens findet sich die elfjährige Emma im Körper eines Klassenkollegen wieder: In dem Kinderfilm "Hilfe, ich bin ein Junge!" schlüpfen die ehrgeizige, sportliche Emma (mit viel schauspielerischem Talent: Sarah Hannemann) und der coole Mickey (Nick Seidensticker) in die Haut des jeweils anderen - ein Zauberspruch macht's möglich. Innerhalb von drei Tagen muss allerdings der Zauber rückgängig gemacht werden, sonst bleiben sie im falschen Körper gefangen.

Auf intelligente Weise - wenngleich weniger, als der erwachsene Zuschauer sich erhofft - spielt der Film mit den Geschlechterrollen. Wie sich Emma im Körper von Mickey in Bubenritualen versucht und dessen cooles Outfit in Richtung "Weichei" verändert, wie Mickey in Emmas Körper nicht von seiner Großmäuligkeit lassen kann und sich an den ungeahnten Aussichten in der Damenumkleidekabine delektiert, gibt auf lustige Weise Auskunft über geschlechtsspezifische Stereotypen. Dass am Ende beide schlauer werden und nicht nur mit dem jeweils anderen, sondern auch mit sich selbst ins Reine kommen, rundet diesen schönen Kinderfilm ab, der auch im Leben des allseits verspotteten Vierauge (Philipp Blank) für eine glückliche Wende sorgt.

Michael Kraßnitzer

HILFE, ICH BIN EIN JUNGE!

D 2001. Regie: Oliver Dommenget. Mit Sarah Hannemann, Nick Seidensticker, Philipp Blank, Pinkas Braun, Tanja Schumann. Verleih: Filmladen. 90 Min.

Verteufeltes Video

Eine neue Legende geht unter Teenagern um: Jeder, der sich ein bestimmtes Videotape mit albtraumhaft surrealen Bildern ansieht, erhält kurz darauf einen Anruf, der den Tod des Betrachters in genau sieben Tagen ankündigt. Die Journalistin Rachel wird nach dem unerklärlichen Tod ihrer Nichte und deren Freunden auf die Story aufmerksam. Sie schafft es tatsächlich, das Video auftreiben und versucht es zu analysieren. Doch das gefährliche Tape erweckt auch das Interesse ihres Sohnes. Und sie haben nur sieben Tage Zeit, das Geheimnis zu lüften ...

Der Horror dieses Film basiert nicht auf Spezialeffekten, sondern auf Spannung im klassischen Sinn: Es ist der langsame Einbruch des Übersinnlichen in den Alltag, der hier erschaudern lässt. "Ring" ist freilich nicht neu, sondern fast Szene für Szene nachgedreht. Bereits 1998 löste der Film "Ringu" von Hideo Nakata nicht nur in Japan eine neue Welle des Horrorfilms aus. Zahlreiche Imitationen folgten. "Ring" ist nicht die erste, nicht die letzte und auch nicht die beste davon. Aslihan Atayol

RING - The Ring

USA 2002. Regie: Gore Verbinsky. Mit Naomi Watts, Martin Henderson, Brian Cox, David Dorfman. Verleih: United

International Pictures. 115 Min.

Versüßte Romanze

Kein Zweifel, der Film funktioniert - auch ohne nennenswerten Inhalt. "Ein Chef zum Verlieben" von Marc Lawrence ist prinzipiell schon nach den ersten Minuten vorhersehbar. Die idealistische Harvard-Absolventin Lucy Kelson (Sandra Bullock) lässt sich von dem steinreichen Grundstücksmakler George Wade (Hugh Grant) dazu überreden, bei ihm als Chefanwältin zu arbeiten. Doch anstatt sie bei juristischen Fragen zu konsultieren, "missbraucht" sie George als persönliche Beraterin in allen Lebenslagen. Eines Tages reicht es Lucy und sie kündigt ...

Das Zusammenspiel von Sandra Bullock und Hugh Grant ist herrlich. Sie machen das Beste aus einem mäßigen Drehbuch, dem es ein wenig an Tempo mangelt. Hugh Grant nimmt die Kamera derart natürlich ein, dass man sich manchmal geradezu konzentrieren muss, auch noch die anderen Schauspieler zu beachten. Er ist smart, schlagfertig und ein bisschen dekadent. Auch Sandra Bullock zeigt sich von ihrer besten Seite. Sie ist witzig, engagiert, gleichzeitig aber auch hektisch und tollpatschig.

Fazit: Wer Lust auf eine romantische Liebeskomödie ohne ausgefeilten Plot, dafür aber mit zwei krönenden Darstellern hat, sollte diesen Film nicht versäumen.

Carolin Baghestanian

EIN CHEF ZUM VERLIEBEN

Two Weeks Notice

USA 2002. Regie: Marc Lawrence. Mit Sandra Bullock, Hugh Grant, Alicia Witt. Verleih: Warner Brothers. 101 Min.

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