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Fatale Frauen

Es ist die Feier zu ihrem 21. Geburtstag, und die Ereignisse überschlagen sich: Die sonst so auf Etikette bedachte Meg Windermere (Scarlett Johansson) möchte ihren Mann verlassen und in die Arme des Playboys Lord Darlington fliehen. Schuld daran: Mrs. Erlynne (Helen Hunt), die sich gern von reichen Männern aushalten lässt, so auch von Megs Gatten ... 93 Minuten lang versucht Mike Barker mit seiner leicht modernisierten Adaption von Oscar Wildes Stück "Lady Windermeres Fächer" zu unterhalten, streckenweise vermögen die vorhersehbaren Irrungen jedoch höchstens zu langweilen. Die Ausstattung mag perfekt sein, und auch Helen Hunt bewegt sich charmant durchs entworfene Ambiente. Allein: Die Haut der naiven Ehefrau, in die Scarlett Johansson schlüpfen soll, will ihr nicht recht passen ...

Nicole Albiez

A GOOD WOMAN

Ein Sommer in Amalfi

E/I/USA 2004. Regie: Mike Barker. Mit Helen Hunt, Scarlett Johansson, Tom Wilkinson. Verleih: Constantin. 93 Min.

Große Romantik

Als den "vielleicht schönsten Weihnachtsfilm aller Zeiten" preist das Wiener Gartenbaukino "The Shop around the corner" an. Ob das stimmt, sei dahingestellt - fraglos aber ist es eine gute Gelegenheit, einen Film des legendären Regisseurs Ernst Lubitsch auf großer Leinwand zu sehen. Wir sind nicht die, die wir gerne wären, ist eine der zahlreichen Facetten dieser Geschichte zweier Angestellter eines Budapester Kaufhauses (James Stewart und Margaret Sullavan), die sich nicht ausstehen können, sich aber über anonymen Briefverkehr ineinander verlieben. Filmtheoretiker wiederum sehen darin eine subtile Abhandlung über den Warencharakter der menschlichen Beziehungen. Frohe Weihnachten.

Michael Kraßnitzer

THE SHOP AROUND THE CORNER

USA 1940. Regie: Ernst Lubitsch. Mit James Stewart, Margaret Sullavan, Frank Morgan. Verleih: Stadtkino. 97 Min.

Letale Wellen

Donnernde Wellen schlagen über die Leinwand, dazwischen winzige bunte Punkte: todesmutige Wellenreiter, die ihr Leben für die eine große Welle wagen. "Riding Giants" ist ein Dokumentarfilm, der die Geschichte des Riesenwellenreitens nachzeichnet. Mit Slow Motion, Fast Motion, hektischen Schnitten und enervierenden Superlativen. Für Extremsportfans haben die Surferstunts bestimmt ihren Reiz. Warum die Surfdoku aber mitten in der Glühweinstandlzeit ins Kino kommt, bleibt schleierhaft. Magdalena Miedl

RIDING GIANTS

USA 2004. Regie: Stacy Peralta. Mit Laird Hamilton, Greg Noll, Jeff Clark.

Verleih: Filmnetwork. 101 Min.

Verhasste Tussi

Was passiert, wenn eine perfekt manikürte New Yorker Karrierefrau mit der unkonventionellen Großfamilie ihres Verlobten auf dem Land Weihnachten feiern soll? Bei Familie Stone ist der Festtagsfrieden dahin. Mit der schicken Meredith (Sarah Jessica Parker) kann sich keines der charakterstarken Familienmitglieder anfreunden ... Regisseur und Drehbuchautor Thomas Bezucha tapst etwas unentschlossen durch seine eigene Geschichte: Will er ein komplexes Familiendrama schaffen oder doch nur eine romantische Liebeskomödie? Das Drehbuch scheint auf wackeligen Beinen zu stehen und die rasanten Wendungen am Ende wirken wenig glaubwürdig. Das namhafte Schauspieler-Ensemble rettet die Familie Stone jedoch vor der Katastrophe. Denn obwohl Sarah Jessica Parker nach dem Ende von "Sex and the City" nur ihre Rolle der Großstadttussi fortsetzt, ist Diane Keaton die Rolle der unausstehlichen Schwiegermama auf den Leib geschneidert. Veronika Dolna

DIE FAMILIE STONE - VERLOBEN

VERBOTEN / The Family Stone

USA 2005; Regie: Thomas Bezucha.

Mit Diane Keaton, Claire Danes, Sarah Jessica Parker. Verleih: Fox. 103 Min.

Tödliche Odyssee

Ebenso radikal wie die letzte Szene im Film "Der Tod des Herrn Lazarescu" ist auch die Tiefe seiner Handlung. Fast dokumentarisch zeichnet Regisseur Cristi Puiu in seinem Werk den Leidensweg eines Pensionisten in der rumänischen Metropole Bukarest nach, der Opfer einer medizinisch notorisch unterversorgten Gesellschaft wird. Gleichzeitig mit diesem Einzelschicksal fängt er die Alltags-Tristesse in einem der unzähligen Bukarester Wohnghettos ein. Ein Paar Flaschen Schnaps und drei Katzen - das ist alles, was dem 63-jährigen Lazarescu nach dem Tod seiner Frau noch geblieben ist. Nur ein Nachbar-Ehepaar kümmert sich ab und zu um den starrsinnigen Pensionisten. Sie sind es auch, die eines nachts den Notarzt rufen, als der Pensionist über starke Schmerzen klagt ... "Moartea domnului Lazarescu", wie der Film im rumänischen Original heißt, bietet mit Sicherheit kein unterhaltsames Kinovergnügen - zum Nachdenken reizt er aber in jedem Fall. Jürgen Belko

DER TOD DES HERRN LAZARESCU

Rumänien 2005. Regie: Cristi Puiu. Mit

Ion Fiscuteanu, Luminta Gheorghiu, Gabriel Spahiu. Verleih: Stadtkino. 153 Min.

Krasser Asterix

"Asterix" auf Schwäbisch hat Charme. "Asterix" auf Wienerisch ist böse. Doch "Asterix" auf Dödel-Deutsch mit türkischem Akzent ist einfach nur jenseits. Was kommt schon heraus, wenn "Erkan" Maria Moosleitner und Stefan Lust dem Gallier und seinem pummeligen Gefährten Obelix ihre "krassen" Stimmen leihen und sie samt Döner und Energydrink nach Amerika schicken, um den entführten Druiden Magicdrinkmix zu retten? Ein Film, den die Welt nicht braucht. DH

ASTERIX IN AMERICA

Die checken aus, die Indianer

D 2003. Regie. Gerhard Hahn.

Verleih: Filmnetwork. 84 Min.

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