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Verflixte Zeit

Genau ein Jahr nach seiner cineastischen Weltreise ist der Kuschelhase Felix, bekannt aus den Kinderbüchern von Annette Langen, wieder unterwegs. Bei einem Museumsbesuch mit seiner Freundin Sophie spielt er aus Langeweile mit einer Zeitmaschine und betätigt einen falschen Knopf. Gemeinsam mit dem Mammut Wolli und der Wasserschildkröte Gertrude, deren ausgestopfte Körper er zuvor mittels besagter Maschine zum Leben erweckt hat, wird er auf eine Reise in die Vergangenheit geschickt. Er verbringt einige Tage in der Steinzeit, reist mit den Wikingern, überlebt das Mittelalter und freundet sich im Alten Ägypten mit Nofretete an. Leider macht die plumpe Geschichte jeden Ansatz von historischem und kulturellem Hintergrundwissen zunichte. Schade auch, dass der Hase Felix seiner Freundin Sophie schon lange keine Briefe mehr schreibt, wie das in den Büchern noch üblich war. Hätte er seine Erlebnisse nämlich verschriftlicht, wäre ihm vielleicht die Überheblichkeit seiner Handlungen aufgefallen. Am Ende kommen weder erwachsene Begleitpersonen noch junge, eingefleischte Felix-Fans auf ihre Rechnung. Veronika Dolna

FELIX 2 - Der Hase und die verflixte Zeitmaschine

D 2005. Regie: Giuseppe Maurizio

Laganà. Mit den Stimmen von Barbara Rudnik, Hans-Werner Olm. Verleih:

Constantinfilm. 82 Min.

Unheimlicher Nebel

Tote kehren aus ihrem nassen Grab zurück, um sich an den Nachfahren ihrer Mörder zu rächen. Dieser von John Carpenter 1980 ziemlich trashig verarbeitete Stoff wurde nun neu verfilmt: Abermals legt sich in "The Fog - Nebel des Grauens" eine unheimliche Nebelbank über die kleine Insel Antonio Bay. In dem Dunst verbergen sich grausig entstellte, hasserfüllte Geister, denen der Sinn nach Rache steht: die Besatzung eines Schiffes, das einst von den Gründervätern des kleinen Örtchens gekapert und mit Mann und Maus versenkt wurde. Nun müssen die Bewohner des Örtchens, dessen Wohlstand auf besagtem Raub gründet, für das Verbrechen ihrer Ahnen bezahlen.

Vergangenheit lässt sich nicht verdrängen, früher oder später muss jemand Verantwortung dafür übernehmen - als Österreicher ist man mit diesem Thema ja vertraut. Nichtsdestoweniger ist "The Fog" ein misslungener Film voll logischer Fehler und Absurditäten. Dafür fehlt es an Spannung, einzig die Frage, was genau damals im Jahr 1871 im Nebel vor der kalifornischen Küste passierte, vermag für Interesse zu sorgen. Ein verzichtbares Remake eines zu Unrecht als Klassiker geltenden Horrorfilms. Michael Kraßnitzer

THE FOG - NEBEL DES GRAUENS

USA 2005. Regie: Rupert Wainwright. Mit Tom Welling, Maggie Grace, Selma Blair, DeRay Davis, Rade Serbedzija. Verleih: Sony. 100 Min.

Altbackene Romantik

Kein Genre scheint derzeit so innovationslos zu sein, wie jenes der romantischen Komödie. Auch "Ein Trauzeuge zum Verlieben" bildet da keine Ausnahme und verlässt sich auf altbewährte Strukturen. Dass die amourösen Komplikationen sich diesmal in London und nicht in New York oder L.A. entspinnen, ist die einzige künstlerische Freiheit, die sich Regisseur Stefan Schwartz erlaubt hat. Aber mehr Veränderungen sollen es bitte nicht sein, schließlich will man das Publikum mit eigenen Ideen nicht verschrecken. Denken gilt als überflüssige Kraftanstrengung, drum sollen die Figuren so stereotyp wie möglich sein.

Olly heißt der erfolglose, tollpatschige, aber liebenswürdige Schriftsteller mit Schreibblockade, der den Trauzeugen bei der Hochzeit seines College-Freundes mimen soll. Die Sache hat nur einen Haken: Olly verliebt sich selbst in die Braut. Also hilft sein Mitbewohner nach, um den Bräutigam in ein schlechtes Licht zu rücken. Das wäre gar nicht nötig, denn James ist sowieso ein schlechter Mensch. Schließlich ist hier das Gute und das Böse streng voneinander getrennt, um nur ja niemanden zu verwirren. Wieso hat sich Sarah dann überhaupt jemals für James interessiert? Keine Fragen, bitte! Philipp Kainz

EIN TRAUZEUGE ZUM VERLIEBEN

The Best Man

GB 2005. Regie: Stefan Schwartz. Mit Stuart Townsend, Seth Green, Amy Smart, Anna Chancellor. Verleih: 3L Filmverleih. 91 Min.

Fantasielose Fantasy

Die Brüder Walter (Josh Hutcherson) und Danny (Jonah Bobo), die außer Streiten nicht viel im Sinn haben, finden im Keller des väterlichen Hauses ein Brettspiel, mit dem sie eine fantastische Reise unternehmen. Wer hierbei an den Film "Jumanji" aus dem Jahr 1995 denkt, liegt goldrichtig. Wieder war ein Roman des Kinderbuchautors Chris van Allsburg Vorlage für einen Film. Diesmal geht die Reise jedoch nicht in den Dschungel, sondern in den Weltraum.

Was freilich damals noch ein spannender Abenteuerfilm war, bietet im aktuellen Aufguss keinerlei Überraschungen. Die teuren Spezialeffekte - etwa das durch das unendliche All fliegende Haus - täuschen nicht darüber hinweg, dass die Filmemacher sichtlich Probleme damit hatten, einem ehemals erfolgreichen Konzept einen neuen Anstrich zu geben. Einziger schauspielerischer Lichtblick neben dem hoffnungslos unterforderten Tim Robbins ist Kirsten Stewart in der Rolle der pubertären Lisa, die jedoch mehr als die Hälfte des Films tiefgefroren im Badezimmer herumzustehen hat. Und so wünscht man sich - mitleidend und-frierend -, dass die Charaktere das Spiel endlich beenden mögen: Nicht so sehr, damit die herumirrenden, spielsüchtigen Brüder endlich nach Hause finden, sondern aus wachsender Sehnsucht nach dem wohlig warmen Heim.

Roland Gratzer

ZATHURA - A Space Adventure

USA 2005. Regie: Jon Favreau. Mit Josh Hutcherson, Jonah Bobo, Kirsten Stewart, Tim Robbins, Dax Shepard.

Verleih: Sony Pictures. 101 Min.

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