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Liebesfund

Jahre vergehen, nicht jedoch die Gefühle. In Les temps qui changent kämpft Antoine (Gérard Depardieu) um die Liebe von Cécile (Catherine Deneuve), die er seit mehr als 30 Jahren begehrt. Er setzt alles daran, einen Auftrag in Tanger zu bekommen, wo die Angebetete mit ihrem Ehemann wohnt. Bei einem Wiedersehen reagiert sie ablehnend. Die lange Zeit ließen ihre Gefühle für Antoine verschwinden. Währenddessen erscheint Céciles Sohn Samy mit seiner Freundin im elterlichen Haus. Doch nicht die Familie ist es, für die er in die Heimat zurückkehrt, sondern die Leidenschaft für seinen Liebhaber Said. Céciles Ehemann flüchtet in den Alkoholismus. Viele Protagonisten mit unterschiedlichen Problemen werfen im Film Fragen auf, die Regisseur André Téchiné nicht ansatzweise beantwortet. Die episodenhafte Inszenierung leidet an zu wenig ausgegorenen Einzelgeschichten, einer unpassend hektischen Kameraführung und zu großem Vertrauen in die Leistung der französischen Schauspiellegenden. Roland Gratzer

Les Temps qui changent

F 2004. Regie: André Téchiné

Mit Catherine Deneuve, Gérard Depardieu, Verleih: Filmladen. 98 Min.

Wahrheitssuche

Das US-amerikanische Rechtssystem ist jedem durchschnittlichen europäischen Filmkenner bekannt. Bereits vor Fracture konnte man auf der Leinwand unzählige Male rhetorisch brillante Strafverteidiger, unschuldig Angeklagte, zweifelnde Geschworene und unnahbare Staatsanwälte erleben. Dass das Genre "Gerichtsthriller" dennoch immer wieder überraschend spannende Filme zu präsentieren vermag, liegt wohl an der immer wieder gern gesehenen Einbindung allseits bekannter Emotionen in ein juridisches Korsett.

Ted Crawford (Anthony Hopkins) hat seine Frau erschossen und ein Geständnis abgelegt. Ein leichter Fall für den jungen, karrieresüchtigen Staatsanwalt Willy Beachum, der schon längst sein Büro geräumt hat, um in eine millionenschwere Anwaltskanzlei zu wechseln. Sein letzter Prozess als Vertreter des Volkes sollte in ein paar Tagen beendet sein. Dumm nur, dass die Tatwaffe nicht auffindbar ist und der ermittelnde Polizist ein Verhältnis mit der Ehefrau des Angeklagten hatte. Der Routinefall wird zum perfiden Psychokrieg zwischen Anklage und Verteidigung, in dem sich vor allem die beiden höchst unterschiedlichen Hauptdarsteller ein spannungsgeladenes Katz- und Mausspiel liefern. Roland Gratzer

Fracture - Ein perfektes Verbrechen

USA 2007. Regie: Gregory Hoblit. Mit Anthony Hopkins, Ryan Gosling, David Strathairn. Verleih: Warner. 112 Min.

Kurzfilmfestival

In der Kürze liegt die Würze. 230 Kurzfilme und Videos aus aller Welt werden beim heurigen VIS Vienna Independent Shorts gezeigt. Dieses Jahr - die vierte Ausgabe des Festivals - wird erstmals aus den fünf Internationalen Wettbewerbsblöcken ein Film bestimmt, der den Kurzfilmpreis der Stadt Wien erhält. Die Genre-Bandbreite der Einreichungen ist groß. Von Dokumentationen, experimentellen Beiträgen bis hin zu Komödien ist alles dabei. Die zwei Tributes sind dem österreichischen Regisseur Virgil Widrich und der US-amerikanischen Regisseurin Miranda July gewidmet. Das Rahmenprogramm setzt sich aus diversen Veranstaltungen, Sonderprogrammen, Events und Parties zusammen. Das VIS vom 15. bis 20. Mai.

Infos unter www.viennashorts.at.

Valie-Export-Retro

Seit den 60er Jahren gehört sie zu den umstrittensten Künstlerinnen Österreichs - Valie Export. Installationen, konzeptuelle Fotografie, Performances, Film- und Videoproduktionen pflastern den beruflichen Werdegang der gebürtigen Linzerin. Das Filmmuseum in Wien zeigt erstmals eine Retrospektive ausgewählter Werke. Frühe 8mm-Filme der 60er Jahre, radikale Filmperformances, Spiel- und Dokumentarfilme werden aufgeführt. An einem speziellen Abend präsentiert die Künstlerin selbst einmalig einige Expanded-Cinema-Projekte aus den Jahren 1967-73. Valie Export - Film und Video vom 18. bis 31. Mai.

Mehr auf www.filmmuseum.at

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