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Eine Frau, zwei Männer, viele Rentiere. Krieg macht die Kommunikation nicht leichter.

A nni hat ein paar Rentiere, Werkzeug von ihrem Mann, der nicht mehr aus dem Krieg zurückkehrt, und eine kleine Hütte am See. Irgendwo in Nordfinnland. Hier kommt kaum jemals einer vorbei - doch es ist 1944, Finnland ist Alliierter der Deutschen und kämpft an deren Seite gegen die Russen.

Zwei, die der Krieg ausspuckt, wenige Tage vor seinem Ende, sind der finnische Soldat Veiko und der Russe Ivan, ein Korporal. Veiko wurde von den Deutschen als Verräter an einen Felsen gekettet, in SS-Uniform, damit er sich den Russen nicht ergeben kann... Und Ivan, der im Kriegswahnsinn Gedichte schrieb, gilt dafür als Systemkritiker und blickt einem Prozess entgegen - bis er entkommen kann, verletzt, und bei Anni strandet, die ihn aufnimmt und pflegt.

Anni mit dem unglaublichen Augenaufschlag, ihrer direkten Art und viel Sehnsucht im Herzen wird auch Zufluchtsort für Veiko, der sich mühsam befreien konnte. Und hier beginnt die Geschichte so richtig: drei Menschen - eine Lappin, ein Finne und ein Russe, mit verschiedenen Sprachen und unterschiedlichen Hintergründen - treffen auf engem Raum aufeinander und verstehen einander nur so halb, denn dass Ivans gesammelte Pilze ihn "mit den Geistern in Verbindung bringen" werden, will der nicht verstehen, und auch Veiko versteht Annis Hinweise nicht, dass seine Sauna ihn krank machen könnte. Dass Ivan Veiko wegen seiner Uniform für einen Deutschen hält, könnte fast tödlich ausgehen. Doch eines ist allen verständlich: Anni freut sich, dass sie gleich zwei Männer bekommen hat. Und als die beiden, endlich als Freunde, sie wieder verlassen, bleibt ihr sogar mehr als nur die Erinnerung.

In unglaublich farbigen Bildern erzählt Rogoshkin von drei Menschen, die keine gemeinsame Sprache sprechen, und er nimmt sich dafür viel Zeit - vielleicht ein wenig zu viel. Diese Geschichte könnte überall anders auf der Welt ebenso stattfinden - doch da sie in Nordfinnland spielt, sind samische Heilkräfte mit am Werk - und hier nimmt das Mythische ein wenig überhand. Diesem leichtfüßigen Märchen verzeiht man jedoch sogar das.

KUKUSHKA - DER KUCKUCK

Russland 2002

Regie: Aleksandr Rogoshkin

Mit Viktor Byshkov, Wille Haapsalo,

Anni-Kristina Usso.

Verleih: Polyfilm. 100 Min.

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