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"Frühling, Sommer, Herbst, Winter ... und Frühling": Kim Ki-Duks Parabel über die wesentlichen Dinge des Lebens.

Nicht einmal in einem schwimmenden Tempel, zurückgezogen in einem idyllischen Bergsee, zwischen bildgewaltiger Natur, ist es möglich, dem Weltlichen zu entkommen. Denn auch wenn der kleine Junge durch die wortkargen Lehrstücke seines Ziehvaters, des Mönchs, den Kreislauf der Natur und seinen Zusammenhang zum Menschen zu lernen versucht: vor Leidenschaften und ihren Konsequenzen ist niemand gewappnet. Trotz unvergesslich inszenierter Parabeln, in denen der kleine Junge am eigenen Leib erfährt, was Schmerz bedeutet, wird er ins Leben gehen und große Fehler begehen (müssen).

In fünf Kapiteln erzählt Kim Ki-Duk ("The Isle", "Bad Guy") das Leben eines Mannes; eine Geschichte, die zu einer Tragödie führen wird; zeigt mit Hilfe der Jahreszeiten den ewigen Zyklus von Leben und Tod auf, denn im fünften Kapitel "... und Frühling" offenbart sich dessen Endlosigkeit. Geburt und Tod im Frühling, Liebe und Besessenheit im Sommer, Zorn und Qualen im Hebst, Leere und Frieden im Winter. Mit ruhigen, beinahe stehenden Bildern, so poetisch, dass sie nicht von dieser Welt zu sein scheinen, erzählt der hoch gelobte Regisseur Kim Ki-Duk, der in den letzten zwei Episoden selbst als "alter Mönch" vor der Kamera agiert, von den grundlegenden Dingen des Lebens - und reduziert dabei Darsteller und Requisiten programmatisch auf das Essenzielle. Dies resultiert - den wütenden Vorgängern zum Trotz - in einer ruhigen, besinnlichen Parabel, die durch ihre Bilder begeistert. Weniger ist manchmal eben doch mehr.

FRÜHLING, SOMMER, HERBST,

WINTER ... UND FRÜHLING

Korea/Deutschland 2003. Regie: Kim Ki-Duk. Mit Oh Young-Su, Kim Ki-Duk, Kim Young-Min, Seo Jae-Kyung, Ha

Yeo-Jin. Verleih: Filmladen. 102 Min.

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