Geboren in der Hölle

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Fernando Meirelles' Meisterwerk "City of God" zeigt, wie in den Slums von Rio Kinder zu Killern werden.

Die Kinder der "City of God" können weder lesen noch schreiben. Doch sie wissen, wie man tötet. Drogenhandel und Waffen machen die Favela in Rio de Janeiro zum brodelnden Hexenkessel eskalierender Gewalt. Buscapé (Alexandre Rodrigues) wächst hier auf, er träumt davon, Fotograf zu werden - nicht Killer. In Einschüben und Rückblenden, packend und hautnah am Geschehen erlebt man mit ihm die Gangsterstory der "City of God". Fernando Mereilles und Katja Lund verfilmten Paulo Lins' 700-seitigen Roman in rasantem Tempo, irren Schnittfolgen und surrealen Farbeffekten - alles unterlegt von Samba-Bossa-Funk-Rhythmen. Zwischen blutigen Gewaltorgien und kokainseligem Party-Life oszilliert das figurenreiche Epos.

Die Slums von Rio de Janeiro in den sechziger Jahren: Buscapés älterer Bruder Marreco (Renato Rodriguez Silva) zieht dort mit seiner Gang "Wild Angels" umher. Der kleine "Löckchen" stiftet sie an, ein Bordell zu überfallen. Die Polizei findet ein blutiges Massaker vor. Erst Jahre später taucht "Löckchen" als "Locke" (Leandro Firmino da Hora) mit seinem Freund Bene (Phelipe Haagensen) wieder auf. Eine Ära willkürlichen Mordens beginnt. "City of God" erklärt nicht, warum Kinder Mörder

werden. Er zeigt, wie leicht sie es werden. Ein erschreckender, genialer Film.

City of God - Cidade de Deus

Brasilien 2002. Regie: Fernando

Mereilles, Katia Lund. Mit Alexandre

Rodrigues, Leandro Firmino da Hora, Phelipe Haagensen, Matheus Nachtergele. Verleih: Constantinfilm. 128 Min.

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