Geld oder ORF-Begräbnis

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Nein, es ist nicht populär, Gebührenerhöhungen zu fordern. Und es gehört zu den ungeschriebenen Gesetzen öffentlicher Meinungsmache, alle diesbezüglichen Begehrer von Gebührenerhöhungen an deren Einsparungspotenziale zu erinnern und ein grundsätzliches "Njet" hinauszuposaunen. Auch den jüngsten Wünschen von ORF-General Alexander Wrabetz ist Ähnliches beschieden, und wieder einmal kühlen politische Stellvertreterkrieger ihr Mütchen am leidigen Thema.

Man kann dem ORF einiges vorwerfen: Dass er seine Reform vermurkst hat etwa - aber auch da ist Differenzierung angesagt.Zu schnell geschossen - das ist der heimischen Anstalt sicher vorzuwerfen: Ohne Not hat die seit Jahresanfang amtierende ORF- Führung versucht, eine "Reform" aus dem Boden zu stampfen - und ist damit über weite Strecken baden gegangen. Aber nicht nur Reformhast oder auch chaotisches Management ist für diesen Befund verantwortlich, sondern immer wieder das liebe Geld: Wer einen "öffentlich-rechtlicheren" ORF und mehr Investitionen in Qualität haben will, muss mehr Geld in die Hand nehmen. Seit Jahr und Tag wird dem ORF nicht einmal die Inflation abgegolten, und einmal mehr muss gesagt werden: Von dem, was Herr und Frau Österreicher an "ORF-Gebühren" einzahlen, kriegt die Anstalt nur gut zwei Drittel. Der Rest wandert in Töpfe des Finanzministers und der Länder.

Im Oktober schrieen die Radioredakteure zu Recht auf, weil ihnen die ORF-Chefetage für 2008 eine Kürzung um 2,3 Millionen verordnet. Mit diesem Volumen ist die Qualität von Ö1 nicht zu halten. Vor wenigen Tagen meldete sich auch die heimische Filmwirtschaft zu Wort, die sich ob der Finanzlage des ORF, wegen der immer weniger Filmproduktionen in Auftrag gegeben werden können, in der Existenz bedroht sieht. Auch das zu Recht.

Auf den Punkt gebracht: Wer in solcher Lage bitter nötige Mittel verweigert, erweist sich als Totengräber des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

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