Geld Stinkt noch immer nicht

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Es kommt, wie es kommen muss: Am Mittwoch also wird die Welt - zuerst via ORF 2, dann via RTL - Natascha Kampusch sehen und hören, und es gibt Interviews in News und der Kronen Zeitung. Dass Österreich schäumt, wenn es da durch die Finger schaut, war anzunehmen. Alsogleich rückte das neue Blatt am Montag den Zorn von Kampuschs Eltern ins Blatt, die einen Anwalt beauftragt hätten, die Interviews gerichtlich zu stoppen (vgl. Bild links).

Der ORF kündigt für den Mittwoch an, alles zu hypen, was noch zu hypen ist: Interviewer Christoph Feurstein in Willkommen Österreich, Ausschnitte in den ZiBs, das Interview um 20.15, dann ein Runder Tisch. Zeitgleich am Mittwoch abend werden News und die Krone das Print-Gespräch bringen, Alfred Worm (wer sonst?) führt es.

Medienberater Dietmar Ecker erklärt uns, der ORF zahle nix, werde das Interview aber in Kampuschs Namen verkaufen. Und News und Krone machten das Rennen, weil "deren Verantwortliche auch soziale Kompetenz gezeigt und sich bereit erklärt haben, Frau Natascha Kampusch einen Start in eine menschenwürdige Zukunft zu ermöglichen", so Ecker. Im Klartext: Das Magazin und das Kleinformat haben das interessanteste finanzielle Angebot gelegt. Soll sein. War irgendwie eh nicht zu verhindern.

Der schale Geschmack ist trotzdem kaum wegzubringen: Vor dem Wochenende hatte Dietmar Ecker ob der letztwöchigen News-Story zum Fall Kampusch noch geschäumt: Das Magazin hatte eine Leidensgeschichte Kampuschs mit (angeblichen) Zitaten aus den Polizeiprotokollen gebracht - genau das, was die Berater im Vorfeld gebrandmarkt hatten. Aber nun hat sich der News-Geschäftsführer persönlich bei Kampusch entschuldigt - und mit entsprechendem Scheck ist die erlittene Unbill dann doch aus dem Weg zu räumen ...

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