Werbung
Werbung
Werbung

Nach 13 Jahren "Help TV" darf sich Barbara Stöckl nun also nicht mehr regelmäßig im Hauptabendprogramm in schwere Schicksale einfühlen. Stattdessen muss sie sich mit der undankbaren Sendezeit samstags um 16 Uhr begnügen. Mit einer Zeit also, zu der kaum jemand, der nicht gerade Opfer einer Grippewelle geworden ist, vor dem Fernseher sitzt.

Nach der Premiere am 8. März, dem Internationalen Frauentag, flimmerte "Stöckl am Samstag" vergangenes Wochenende zum zweiten Mal über die Bildschirme. Bei der Premiere war die Themenwahl wenn nicht originell, so doch zumindest nachvollziehbar - nämlich die Frau an sich und wie es sich als solche so lebt, sei es im Rollstuhl mit tanzender Tochter, als alleinerziehende Mutter vieler Kinder oder als ehemalige Pippi-Langstrumpf-Darstellerin. Aber schon in der zweiten Sendung sind den Verantwortlichen offenbar die Ideen ausgegangen. Gut - dass Karlheinz Böhm seinen 80. Geburtstag feiert, war ein nachvollziehbarer Grund, ihn samt Familie ins Studio einzuladen. Aber dass der gezeigte Filmbeitrag über seine Arbeit mehr als zehn Jahre alt war, zeugt nicht gerade von der Aktualität des "Talkmagazins für Frauenthemen, Generationenkonflikte, Gesundheit und Soziales". Die restlichen Themen: Frauen, die ihr Nachtlager nicht mit ihrem Partner teilen, schlafen besser; getrennte Schlafzimmer sind also nicht immer Zeichen für schlechte Ehen, sondern mitunter für gute Erholung. Und neumodische Gymnastikgeräte zu benützen, die den Körper dank ihrer Motoren von selbst bewegen, bringt deutlich weniger Fitness, als sich selbst aktiv zu bewegen. Aha.

Wer wegen einer Grippe ohnehin zu Hause sitzt, kann sich genauso gut die neue Stöckl-Sendung ansehen. Allen anderen werden wohl bessere Dinge einfallen, die sich mit einem Samstagnachmittag anfangen lassen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung