Große Politik in der kleinen Straße

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"Shalom Abu Bassem": In Jerusalem beobachtet Regisseur Nissim Mossek einen arabischen Hummus-Verkäufer und einen jüdischen Siedler. 20 Jahre lang.

Arabische und jüdische Kinder sollten miteinander spielen, sagt Abu Bassem. Denn der Frieden beginnt mit den Kindern. Der Muslim und Hummus-Verkäufer lebt in der Haladiya-Straße, im arabischen Viertel der Jerusalemer Altstadt nahe der Klagemauer. Er wünscht sich gute Nachbarn. Aber viele der neu zugezogenen jüdischen Siedler grüßen ihn nicht. - Über mehr als zwei Jahrzehnte spannt sich Nissim Mosseks Dokumentarfilm "Shalom Abu Bassem", in dem der Nahostkonflikt Namen und Gesichter bekommt. Der zweite Protagonist ist Danny Robbins, ein jüdischer Siedler aus New York. Er überlebt ein Messerattentat nur knapp. Die Spannungen sind mit Händen zu greifen. Haben die Juden oder die Araber die älteren Rechte? Über die Gräben hinweg kommt es auch zu mancher Begegnung. Die Aufführung einer ersten Version des Filmes direkt auf der Straße bringt Entspannung unter den Bewohnern. Wenig später aber wird die erhoffte Annäherung wieder zunichte. Ariel Sharon geht auf den Tempelberg, die Al-Aksa-Intifada bricht aus.

Kritisch, unparteiisch und liebevoll beobachtet Nissim Mossek die Menschen. Wie in einem Brennglas spiegelt sich die große Politik in der kleinen Welt einer einzigen Straße. So wird auch dem Außenstehenden deutlich, wie weit der Weg zum Frieden ist - trotz Abu Bassems Bemühungen.

Shalom Abu Bassem

IL 2004, Regie: Nissim Mossek, 74 Min.

Do, 22.11.07, 20 & 22 Uhr, Top Kino, Wien. Eröffnungsfilm der "Tage israelischer Dokumentarfilme" (22.-25. 11. )

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