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Lucrecia Martel inszeniert mit "La Niña Santa" eine Parabel über religiöse und sexuelle Phantasien.

In der Pause eines Ärztekongresses geht der hno-Arzt Dr. Jano spazieren. Angelockt von Straßenmusik bleibt er stehen, stellt sich hinter die junge Amalia - und reibt sich lüstern an ihr. Doch statt sich zu empören, ergreift sie zärtlich seine Hand. Tags darauf sitzt die 14-jährige Tochter der Leiterin eines Kongresshotels im Religionsunterricht, hört von Berufungen und bekommt von ihrer Mitschülerin Pikantes ins Ohr geflüstert: "Ich habe die Religionslehrerin auf der Straße gesehen - sie hat ihre Zunge in den Mund eines Mannes gestreckt." Langsam vermischen sich erotische und heilige Wünsche in Amalia - und Dr. Jano gerät dabei natürlich unter die Räder ... Die Argentinierin Lucrecia Martel komponiert "Das heilige Mädchen" aus rätselhaften Szenen zwischen Klaustrophobie und Katholizismus und schafft so eine Parabel für Amalias vielstimmiges Innenleben. Zwar ist dieser Zugang raffiniert gewählt, dennoch wird das Zusehen streckenweise quälend, sollte die Lachfigur Dr. Jano einmal abwesend sein.

DAS HEILIGE MÄDCHEN -La Niña Santa

Arg/I/Sp/NL 2004. Regie: Lucrecia

Martel. Mit Mercedes Morán, Carlos

Bolloso. Verleih: Stadtkino. 106 Min.

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