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Ein hyperaktiver Roberto Benigni in "Der Tiger und der Schnee".

Nacht für Nacht durchlebt Poet Attilio (Roberto Benigni) denselben Traum: Er heiratet seine Traumfrau. Als er ihr später auch im Wachzustand begegnet, wird klar: die beiden kennen sich, Attilio wirbt schon lange um Vittoria (Nicoletta Braschi). Es ist das Rom des Jahres 2003 und Benigni scheint eine Liebeskomödie erzählen zu wollen - bis in Bagdad Bomben fallen und Vittoria, die einen berühmten Dichter (Jean Reno) besucht, unter den Trümmern liegt. Attilio setzt alle Hebel in Bewegung, um ins abgeriegelte Kriegsgebiet zu eilen und seiner im Sterben liegenden Liebe beizustehen. Durch das Kriegsszenario turnt fortan ein übermotivierter Roberto Benigni, nonstop schnatternd, wild gestikulierend. Wenn einige Ausführungen auch gelungen sind: Der Krieg nimmt keinen ernsthaften und überlegten Stellenwert ein. Schusswechsel funktionieren als Hintergrundbeschallung, die Iraker werden fast ausnahmslos als unzurechnungsfähige Plünderer dargestellt. Benignis Vorhaben, über die Kraft der Liebe in Zeiten des Krieges zu erzählen, wird durch sein selbstverliebtes Spiel erschlagen. Kein anderer Darsteller findet Beachtung; selbst beim Liebeswerben steht Benigni (mit dem Verhalten eines besessenen Stalkers) im Zentrum. Versöhnlich gestaltet sich zumindest das Ende: mit einem überraschenden Storytwist.

DER TIGER UND DER SCHNEE.

La Tigre e la Neve

I 2005. Regie: Roberto Benigni.

Mit Roberto Benigni, Nicoletta Braschi, Jean Reno. Verleih: Constantin Film. 114 Min.

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