Hochnäsige Britin vs. lebensfroher Franzose

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"Wir verstehen uns wunderbar": Der französische Regisseur Antoine de Caunes verfeinert geschickt die klassische Screwball-Komödie.

Wissen Sie noch, mit wem Sie Sex hatten, als Saigon fiel?" Auch die Schauspiel-Diva Alice d'Abanville hat in der unterhaltsamen Beziehungskomödie "Wir verstehen uns wunderbar" auf diese Frage keine Ad-hoc-Antwort. Woran sie sich allerdings noch genau erinnert, sind die Verletzungen, die sie vor 30 Jahren durch die Seitensprünge ihres damaligen Geliebten, den französischen Regisseur Louis Ruinard, erlitten hat. Dass ausgerechnet sie ihm nun einen Filmpreis für sein Lebenswerk überreichen soll, sieht sie als willkommene Gelegenheit, späte Rache zu nehmen - wenn da nicht immer noch Schmetterlinge im Bauch wären …

Nicht zuletzt dank des gelungenen Spiels mit kulturellen Klischees - hochnäsig, pedantische Britin und lebensfroher Was-kostet-die-Welt-Franzose - gelingt es Regisseur Antoine de Caunes, einen vor Funken und Wortwitz sprühenden Gefühlscocktail zu mixen. Geschickt verfeinert er seine an der klassischen Screwball-Comedy orientierte Liebeskomödie mit britisch-französischen Stereotypen und bissig-sarkastischen Seitenhieben.

Aber auch bei der Auswahl der Hauptdarsteller hat der anglophile Franzose Fingerspitzengefühl bewiesen: Mit Charlotte Rampling als sympathisch unterkühlte Schönheit hat er das ideale Pendant zu dem etwas zu clownesk agierenden Jean Rochefort gefunden. Als in die Jahre gekommener Don Juan mit schwindender Manneskraft hat der alle Hände voll zu tun, den auf Sparflamme lodernden Liebesfunken seiner Angebeteten neu zu entfachen. Wenig hilfreich dabei ist ihm "Culture Club"-Legende Boy George, der sich bei seinem Cameo-Auftritt als schnulzensingender Liebestöter erweist.

Wir verstehen uns wunderbar (Désaccord parfait)

F 2007. Regie: Antoine de Caunes. Mit: Charlotte Rampling, Jean Rochefort, Isabelle Nanty, Ian Richardson. Verleih: Filmladen; 92 Min.

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