Hokus mit sehr wenig Pokus

Werbung
Werbung
Werbung

Wer glaubt, dass Magic Christian oder gar der weltweit bekannte David Copperfield das Nonplusultra der Unterhaltungsmagie sind, der irrt gewaltig, so glaubt man am Küniglberg. Der ORF führt in seinem Sommerprogramm im Rahmen der "Donnerstag Sommernacht" dem Publikum das Neueste vor, was es auf diesem Sektor gibt: "Magic Mushrooms" (21.50 Uhr). Die vier Magier, die den gleichnamigen Ensemble-Namen tragen, führen - und das ist das eigentlich Neue daran - ihre Tricks ausschließlich vor und nicht mit der Kamera vor. Der ORF gibt vor, dass es keinen doppelten technischen Boden gibt. Also nur mit Hilfe der Zauberei ausgestattet, streifen die Magier durch das sommerliche Österreich und beglücken Passanten, aber, so scheint es, auch Bekannte, mit ihren Zaubertricks.

Wobei so mancher Trick etwas altbacken daherkommt. Wie jener, wo ein nicht allzu Fremder gebeten wurde, aus vier verschiedenen Kräuterbüschen eines auszuwählen, ein Blatt abzuzupfen und dieses bedächtig im ganzen Mund herum zu bewegen. All den zusehenden Köchen, so liegt die Vermutung nahe, wird nicht ganz eingeleuchtet haben, dass ein so stark riechendes Kraut wie das Basilikum - Stichwort ätherische Öle - für einen Zaubertrick taugt. Vor allem nicht, wenn der Trick einzig und allein darin besteht, dass der dem Probanden mit dem Rücken zugewandte Magier eineinhalb Meter weit weg steht und erkennen soll, welches Kraut ausgewählt wurde.

Nun, vielleicht riecht man das frisch gepflückte Kraut tatsächlich nicht auf eineinhalb Meter. Schon gar nicht, wenn man dem Ort des Geschehens den Rücken zuwendet. Dennoch hat dieser Zaubertrick einen schalen Beigeschmack. Gut, man will ohne große technische Tricks auskommen, aber ein bisschen mehr Magie sollte man schon verbreiten, um die Zuschauer bei der Stange zu halten.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung