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Als Furche-Kolumnistin befindet man sich ja in guter Gesellschaft, da muss man sich nicht genieren. Was auch nicht in allen journalistischen Gesellschaften der Fall ist". So hat Gudrun Harrer in unserer Jubiläumsausgabe (Nr. 48/05) begründet, "warum ich für die Furche schreibe". Und erfreut hat sie, von anderen auf ihre Kolumnen angesprochen, festgestellt: "Da schau her, da gibt es ja so etwas wie einen Klub" (von Furche-Leser/inne/n und -Autor/inn/en).

Ein Jahr lang war Harrer jetzt Mitglied "im Klub" - und hat vornehmlich über jene Region geschrieben, der ihr besonderes Augenmerk gilt: den nahen und mittleren Osten. Nun hat sie ihr Amt als österreichische Sondergesandte im Irak für die Zeit der eu-Präsidentschaft angetreten. Für diese Zeit ist sie als Außenpolitik-Ressortleiterin des Standard karenziert, und natürlich ruht auch ihre Kolumnistentätigkeit für die Furche. Wie ihr Hauptblatt werden aber auch wir sie nach Beendigung ihrer Mission wieder bei uns begrüßen.

Harrer nannte ihre neue Aufgabe eine "große Herausforderung", was man angesichts der Lage im Irak getrost als Euphemismus bezeichnen kann. Harrer wird in der sogenannten "grünen Zone" in Bagdad, in der sich die diversen internationalen Institutionen befinden, arbeiten; dort ist das höchste Maß an Sicherheit gewährleistet.

Ihre Hauptaufgabe wird laut Standard die Revision der irakischen Verfassung darstellen. Dabei werde es - der Rolle des eu-Vorsitzenden entsprechend - vor allem darum gehen, die Positionen der 25 Mitgliedsländer zu bündeln und gegenüber der irakischen Regierung zu vertreten. Die Orient-Expertin und Autorin von Büchern über den Irak ist wohl wie keine zweite österreichische Journalistin für diese Aufgaben qualifiziert. Sie hat sich intensiv mit den komplexen Fragen der irakischen Verfassung befasst, aber auch mit den "Kriegs-Gründen" (so ein Buchtitel) und dem Thema der (angeblichen) Massenvernichtungswaffen im Irak bzw. der Tätigkeit der uno-Inspektoren. Zuletzt hat sie an der Vorbereitung und Organisation der vom österreichischen Außenministerium veranstalteten großen Islam-Konferenz Mitte November in Wien mitgewirkt.

Außenministerin Ursula Plassnik streute Harrer dementsprechend Rosen: Mit ihr habe man "eine anerkannte Expertin mit umfassenden persönlichen Kontakten im Land und der Region für diese sensible und wichtige Aufgabe" gewinnen können.

Harrer selbst erklärte ihre Motivation für diese heikle Mission gegenüber dem Standard ganz einfach so. "Wir Europäer können uns nicht einfach hinsetzen und zuschauen."

Auch die Furche wünscht Gudrun Harrer für ihre Aufgabe im Irak viel Erfolg und alles Gute!

RM

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