Kinderrechte beim TV

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Die "Kinder-Fernseh-Charta" formuliert Wünsche der Kleinen an die Großen des Medienbetriebs.

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Die "Kinder-Fernseh-Charta" formuliert Wünsche der Kleinen an die Großen des Medienbetriebs.

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Für den 12. Dezember, dem von der UNICEF proklamierten "Welttag des Kinderrundfunks", hat die Medienpädagogische Beratungsstelle an der NÖ Landesakademie in St. Pölten eine "Kinder-Fernseh-Charta" herausgebracht. Schüler und Schülerinnen aus niederösterreichischen Pflichtschulen haben diese Charta, die auch als Poster erhältlich ist, erarbeitet. "Wir nehmen Kinder in ihren Bedürfnissen und Wünschen bezüglich Medienangeboten ernst", so Ingrid Geretschläger, wissenschaftliche Leiterin der Beratungsstelle. Die Möglichkeit, die eigenen Gedanken bezüglich Medien auszudrücken sei auch ein Grund gewesen, weshalb sich die Kinder mit so großer Begeisterung an der Erstellung der Kinder-Fernseh-Charta beteligt hätten. Die Furche dokumentiert im folgenden diese Charta: Unsere Kinder-Fernseh-Charta Vorbemerkung: Wir sind Kinder, schwächer als Erwachsene, aber auch wir haben Bedürfnisse und Rechte. Am wichtigsten ist uns, daß wir ernstgenommen werden und wir freuen uns, wenn auf unsere spezifischen Bedingungen und Möglichkeiten geachtet wird. Wir sind Kinder unserer Zeit. Wir müssen uns hier und heute bewegen und bewähren, und wir suchen dabei Hilfe und Unterstützung auch von Medien. Am meisten nutzen wir das Fernsehen, deshalb haben wir dafür die meisten Wünsche.

* Kindersendungen sollen dann ausgestrahlt werden, wenn wir fernsehen können und sie sollen nicht wegen anderer Ereignisse ausfallen. Am liebsten wäre uns ein eigener Kinderkanal. Da könnten wir tagsüber immer dann geeignetes Programm haben, wenn wir Zeit und Lust haben zu schauen.

* Für 10- bis 14jährige wünschen wir uns eine eigene tägliche Nachrichtensendung, damit wir Ereignisse, von denen wir über Erwachsene etwas hören, besser verstehen können.

* Kinder als SprecherInnen und vor allem als BeraterInnen und BeobachterInnen von Sendungen im Kinderfernsehen sind uns besonders wichtig. Wir könnten so den Verantwortlichen gute Tips geben, was uns interessiert und wie wir manches gerne erklärt hätten.

* Bei der großen Anzahl von Fernsehsendern ist es schwer, das zu finden, was uns interessiert. In den gedruckten Fernsehprogrammen, aber auch im Teletext steht kaum etwas zu Sendungen aus unserer Sicht. Wir wünschen uns mehr Informationen über Themen rund um Film und Fernsehen, Stars et cetera und auch Fotos.

* Wir wollen uns vor allem unterhalten, wenn wir fernsehen, aber nicht nur. Wenn es lustig ist und Action gibt, muß es trotzdem nicht gleich brutal zugehen. Auch Werbung ist oft lustig, und wir erfahren dabei auch Neues. Aber es werden oft Produkte gezeigt, die vor allem jüngere Kinder dann haben möchten. Da bekommen sie meist große Probleme mit den Eltern. Wir möchten gerne das Kinderprogramm ohne Werbung. Bei einem eigenen Kinderkanal aber könnte schon von Zeit zu Zeit Werbung sein, aber für gesunde, wichtige Dinge.

* Oft meinen Erwachsene, wenn für sie etwas klar ist, dann muß es das auch für uns sein. Wir verstehen aber vieles oft nicht. Das, was aber wirklich wichtig ist, wollen wir verstehen und dabei brauchen wir Unterstützung.

Der Poster mit der Kinder-Fernseh-Charta sowie weitere Informationen - darunter eine Empfehlungsliste mit Hinweisen auf aktuelle File auf Video, sortiert nach Altersgruppen von vier bis zwölf sowie eine Broschüre zur Elternarbeit - sind erhältlich bei: Allianz für MedienkompetenzNÖ Landesakademie3100 St. Pölten, Neue Herrengasse 17A, Tel. 02742/294-7468, -7442; Fax: -7440.

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