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Achim Bornhaks "Das wilde Leben": ein Biopic über die ausschweifende Karriere von 68er-Ikone und Top-Model Uschi Obermaier.

Ihre gegenwärtigen Tätigkeiten zusammenzufassen dürfte relativ einfach sein - einfach im Vergleich zum Davor: Uschi Obermaier, 60, ist Schmuckdesignerin mit Wohnsitz in Kalifornien und versucht, so jüngst der Co-Autor ihrer Autobiografie, Claudius Seidl, ihre Vergangenheit zu bewirtschaften; jene kaum geschwundene Strahlkraft, Ikone der 68er, der bedeutsamsten gesellschaftlichen Umwälzung der Nachkriegszeit gewesen zu sein.

Die weitaus diffizilere Aufgabe, nämlich in knapp zwei Stunden die Person aus dem damaligen It-Girl herauszuschälen, stellt sich Achim Bornhaks Das wilde Leben. Folglich ist der überwiegende Teil seines Films auch damit beschäftigt, Obermaiers öffentliche Vita abzumeißeln: ihre Zeit mit Rainer Langhans in der "Kommune 1", die Beziehung zu den Rolling Stones, die Modelkarriere, die Nomadenjahre mit dem Prinzen des Kiez, Dieter Bockhorn. Heraus quillt politisch unmotivierter Hedonismus: ein Brandbeschleuniger, der sie selbst rastlos machte und ihre Männer, allesamt Protagonisten der Generation, ausbrennen ließ.

Eine bemerkenswerte Nachempfindung liefert hierbei Natalia Avelon ab: furchtlos, getrieben, ein wenig verrucht und mit kehligem Münchner Akzent. Mit ihr stürzt die Ikone Obermaier in die Menschlichkeit; Deren lebenshungriger Strahlkraft tut auch das keinen Abbruch.

DAS WILDE LEBEN

D 2007. Regie: Achim Bornhak. Mit Natalia Avelon, David Scheller, Matthias Schweighöfer, Alexander Scheer. Verleih: Warner. 114 Min.

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