"Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe": Unter der Regie von Leander Haußmann taumelt Tom Schilling durch eine verwirrende Welt.
Ein Platsch, ein Blick, und es ward um ihn geschehen: Nach einem Zwischenfall am Würstelstand, bei dem Curryketchup und ein schicker Anzug eine wesentliche Rolle spielen, findet sich Robert Zimmermann (Tom Schilling) in einer Putzerei wieder, Aug' in Aug' mit einem reizenden Wesen, das auf den Namen Mona (Maruschka Detmers) hört und rund zwanzig Jahre älter ist als er. "Ich hätt gern diesen Anzug wieder sauber, so schnell wie möglich … Robert Zimmermann ist der Name." - und dann die unvermeidliche Replik: "Robert Zimmermann? Ist das nicht der bürgerliche Name von Bob Dylan?"
Wäre Mona nicht so wunderbar, würde Robert genervt abhauen. Doch manchmal ist es einfach Liebe auf den ersten Blick, selbst wenn man Mitte zwanzig ist und das Objekt der Begierde einen nur unwesentlich jüngeren Sohn hat, der diese sich anbahnende Liaison äußerst unpassend findet.
Doch nicht nur in Roberts Leben stellt die Liebe alles auf den Kopf: Seine Eltern verkünden beim trauten sonntäglichen Familienessen, sie würden sich trennen, weil Papa eine Neue gefunden hat, die aussieht, als würde sie noch zur Schule gehen. Doch auch Mama findet rasch unpassenden Ersatz. Roberts Schwester wiederum ist an sich glücklich in ihrer lesbischen Beziehung. Doch eines Tages taucht der Wunsch nach einem Kind auf, und sie lässt sich heimlich schwängern - was ihre Freundin wiederum wenig erfreut.
Leander Haußmann erkundet in "Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe" leichtfüßig und doch ernsthaft gleich mehrere Spielarten der Liebe, mit etwas schematischen, aber sympathischen Figuren. Vor allem Maruschka Detmers ist ein erfreuliches Vollblutweib, das leichte Schwächen beim Script vergessen macht. Wie öfters bei Haußmann ("NVA", "Sonnenallee") ist die Geschichte reichlich konstruiert, Tanz, Gesang und Slapstick inklusive. Aber zum Glück ist der Soundtrack von den alten Melancholikern Element of Crime - und das hilft eigentlich fast immer.
ROBERT ZIMMERMANN WUNDERT SICH ÜBER DIE LIEBE
D 2008. Regie: Leander Haußmann. Mit Tom Schilling, Maruschka Detmers. Verleih: Filmladen. 100 Min.
