Liebesg'schichten aus Brünn

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Der tschechische Publikumserfolg "Sex in Brno" zeigt die unerfahrene Annäherung zweier geistig Zurückgebliebener - auf deren Kosten.

Standa und Olinka, beide geistig ein wenig zurückgeblieben, haben sich vor einem Jahr bei einem Leichtathletikwettbewerb kennen und lieben gelernt. Nun schlägt Olinka vor, dass Standa zu ihr nach Brno zu Besuch kommt und dort auch übernachtet. Beide in Liebesdingen unerfahren, holen vorher noch wichtige Ratschläge ein: Standas Bruder übt mit ihm die Benutzung eines Kondoms anhand eines Brötchens und Olinka berät sich mit ihren Freundinnen. Neben der mit Stolpersteinen gepflasterten Begegnung von Standa und Olinka zeigt "Sex in Brno" noch weitere schicksalhafte Ereignisse in dieser Nacht.

Der Film war in seiner tschechischen Heimat ein Publikumserfolg und wurde auch von der Kritik gelobt, obwohl er eine recht zweideutige Haltung zu seinen beiden Protagonisten einnimmt. Immer wieder beschleicht einen das Unbehagen, dass die Lacher auf Kosten der Würde der Personen gehen. Wie bei der tv-Serie "Liebesg'schichten und Heiratssachen" hat man das Gefühl, dass hier die Eigenheiten der Porträtierten zur Schau gestellt werden. Dabei kann Regisseur Vladimír Morávek auch anders, wenn er auf Überzeichnung und "Sex and the City"-Dialoge (Olinkas Freundinnen!) verzichtet: Ganz unaufgeregt erzählt er etwa von Pavel, der in seinen besten Freund Honza verliebt ist. Überhaupt gibt es die berührendsten Momente erst im letzten Drittel zu sehen, doch dann hat man den Film schon längst abgeschrieben.

SEX IN BRNO - Nuda v Brne

CZ 2003. Regie: Vladimir Morávek.

Mit Katerina Holánová, Jan Budar,

Martin Pechlát, Miroslav Donutil.

Verleih: Polyfilm. 103 Min.

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