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Jan Schütte hat Leon de Winters Familiengeschichte "Supertex" - stimmig, aber konventionell - verfilmt.

Alles dreht sich um billige Bekleidung. Mit Hosen, Hemden, Blusen und Röcken zum Schleuderpreis ist der holländische Unternehmer Simon Breslauer reich geworden. Heute ist er zwar ein alter Herr, nichtsdestotrotz unterhält er eine Geliebte. Als Junge hat er den Nazi-Terror überlebt, danach in Amsterdam die Textilfabrik "Supertex" aus dem Nichts aufgebaut.

Der deutsche Regisseur und Drehbuchautor Jan Schütte ("Abschied - Brechts letzter Sommer") erzählt mit "Supertex" die klassische Geschichte eines Vater-Sohn-Konflikts. Denn der junge Max Breslauer leidet darunter, vom Vater nicht wirklich ernst genommen zu werden. Seine engagierte Mitarbeit in der Firma wird vom Vater kaum registriert. Wahrscheinlich auch deshalb, weil der Sohnemann sein Leben nicht auf der Straße, sondern in einem nagelneuen Porsche beginnen kann - dank der Karriere des Vaters. Die familieninterne Konfliktsituation spitzt sich zu.

Jan Schütte arbeitet in "Supertex" mit Gegensätzen: Da der arme KZ-Junge, der ein reicher Mann wurde. Dort der reiche Sohn, der vom Vater gering geschätzt wird. Da die Familie Breslauer, die sich in feinstes Tuch kleiden kann, weil sie durch Billigware ein Vermögen mit dem ärmeren Teil der Bevölkerung gemacht hat. "Du kannst mit Lumpen handeln und in Seide gehen", ist die Devise des Vaters. Dieser historische Konflikt zwischen zwei Generationen bestimmt Schüttes Roman-Adaption, die zwar stimmig, aber recht konventionell inszeniert ist.

SUPERTEX - Eine Stunde im Paradies

D/NL 2003. Regie: Jan Schütte. Mit

Stephen Mangan, Jan Decleir, Maureen Lipman. Verleih: Filmladen. 95 Min.

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