Mangels Profit gesperrt

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"The Take" dokumentiert eine argentinische Bewegung gegen den Globalisierungswahn.

Wo immer die Spitzenvertreter der G8, der EU, der WTO, des IWF und der Weltbank ihre Treffen abhalten, sind auch sie vor Ort: die Globalisierungskritiker. Sie demonstrieren gegen eine weitere Marktliberalisierung, die in ihren Augen die Schere zwischen Arm und Reich nur vergrößert. Aber was sind die Alternativen? Mit dieser Frage wurde auch Naomi Klein, international bekannt geworden durch ihre Abrechnung mit dem Marken-Wahn in "No Logo", von einem Reporter konfrontiert. Als Antwort hat sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Avi Lewis "The Take - Die Übernahme" gedreht. In Argentinien sind sie fündig geworden. Dort treffen sie auf Menschen, die nach dem ökonomischen Zusammenbruch des Landes im Jahr 2001 nicht resignierten. Eine neue Bewegung, jene der "wiedergewonnen Fabriken", ist entstanden. Dabei übernehmen Arbeitnehmer die kurz zuvor wegen mangelnden Profits geschlossenen Firmen und führen den Betrieb als Kooperative weiter - viele mit Erfolg. Der Film begleitet die Metallarbeiter der Forja San Martin, die ebenfalls ihr Unternehmen erhalten wollen. Vor dem Hintergrund des Präsidentschaftswahlkampfs, wo ausgerechnet Ex-Staatschef Carlos Menem, der von vielen für die Katastrophe verantwortlich gemacht wird, nochmals kandidiert, sehen wir den langwierigen juristischen und politischen Kampf mit ungewissem Ausgang. "The Take" bewegt, macht nachdenklich und hinterlässt in seiner Konzentriertheit einen starken Eindruck. Vorzuwerfen ist ihm lediglich der verklärende Rückblick auf die Peron-Jahre.

THE TAKE - Die Übernahme

CDN 2005. Regie: Avi Lewis. Verleih: Stadtkino Wien. 87 Min.

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