Käfig S4 - © iStock / mohamed rouggani

Medien und Globaler Süden: „Keine gute Entwicklung“

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Der Globale Süden kommt in westlichen Medien kaum vor. Der deutsche Historiker Ladislaus Ludescher im Gespräch über die Ursachen und Konsequenzen der medialen Vernachlässigung.

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Der Globale Süden kommt in westlichen Medien kaum vor. Der deutsche Historiker Ladislaus Ludescher im Gespräch über die Ursachen und Konsequenzen der medialen Vernachlässigung.

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Wie oft lesen, sehen oder hören wir in unseren Medien von Ländern des Globalen Südens? Der Germanist und Historiker Ladislaus Ludescher von der Universität Frankfurt ging dieser Frage in seiner Langzeitstudie (2007–19) „Vergessene Welten und blinde Flecken“ nach. Er analysierte Zeitungen, wie die US-amerikanische Tageszeitung Washington Post, den britischen Guardian, die französische Le Monde oder das deutsche Magazin Der Spiegel sowie diverse TV-Nachrichtensendungen, darunter über 5000 Sendungen der ARD-Tagesschau. In einer Ergänzungsanalyse nahm er nun erstmals auch zwei österreichische Medien unter die Lupe.

DIE FURCHE: In Ihrer aktuellen Untersuchung haben Sie Jahresrückblicke von 2022 analysiert, darunter auch die der österreichischen Medien Profil und Kronen Zeitung. Unterscheiden sich die Ergebnisse von ihrer Langzeitanalyse?
Ladislaus Ludescher: In allen Medien zeigte sich ein ähnliches Muster wie in meiner Langzeituntersuchung: Nur rund elf Prozent der Beiträge waren dem Globalen Süden gewidmet. Auch die beiden österreichischen Medien reihten sich hier ein: Die Kronen Zeitung bildete mit drei Prozent das Schlusslicht, das Profil kam auf rund zehn Prozent.

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