Mehr als olympische Herausforderung

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Alle Jahre wieder, und alle Jahre wieder ernüchternd ist die Bilanz zum Welttag der Pressefreiheit, der am 3. Mai begangen wird.

Einmal mehr steht China im - negativen - Rampenlicht, denn die Freiheitsoffensive, zu der leichtgläubige Zeitgenossen die Olympischen Spiele in Beijing schönreden wollten, ist spätestens mit den Ereignissen rund um Tibet in sich zusammengebrochen.

Selbstredend, dass die Medien unter besondere Kuratel der chinesischen Staatsmacht gestellt werden - bekanntlich unter tatkräftiger Mithilfe "freier" Unternehmer, die sich das Geschäft noch nie verderben lassen wollten: Dass Google, Yahoo & Co sich der chinesischen Zensur unterworfen habe, kann nicht oft genug angeprangert werden. Aber auch Medien-Tycoon Rupert Murdoch strahlt keine Programme ins Reich der Mitte aus, die die Diktatoren verärgern könnte.

Dieser Tage wurde gar die absurde Episode publik, dass sogar aus der TV-Übertragung der Nobelpreisverleihungen 2007 eine Passage über Meinungsfreiheit aus einer Rede herausgeschnitten wurde, damit das chinesische Volk offenbar auf keine dummen Gedanken kommen sollte.

Mindestens 30 Journalisten und 50 Online-Reporter sitzen zu Zeit in chinesischen Gefängnissen wegen ihrer Berichte oder Kommentare, klagt der Weltverband der Zeitungen WAN. Anlässlich des diesjährigen Tages der Pressefreiheit hat der WAN die Kampagne "The Olympic Challenge: Free the Press in China" initiiert.

Nicht nur eine olympische Herausforderung ist das, sondern die blanke Notwendigkeit zu internationaler Solidarität ist auf dem Tapet.

Wer Briefe an Chinas Staatspräsidenten oder an den Präsidenten des IOC schreiben will, kann dies per Internet tun, und zwar unter: www.worldpressfreedomday.org.

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