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Im dritten Teil der "Harry Potter"-Serie werden die jungen Protagonisten langsam erwachsen.

Zur Besonderheit des Harry Potter-Stoffes gehört, dass sich der Held mit jedem Roman mehr vom Kind zum Erwachsenen entwickelt. In "Der Gefangene von Askaban", der Verfilmung des dritten Potter-Romans, sind die Protagonisten Harry, Hermine und Ron nun eindeutig Teenager, also im Alter der Zielgruppe des ab zwölf freigegebenen Films. Nicht mehr in schrulligen Umhängen, sondern in coolen Klamotten bewegen sie sich über das Gelände der Zaubererschule Hogwarts, wo sich Harry zwei Bedrohungen gegenüber sieht: dem angeblichen Verräter und Mörder Sirius Black (Gary Oldman) und den unheimlichen Dementoren, die den aus dem Zauberergefängnis entflohenen Black jagen, um ihm die Seele aus dem Leib zu saugen.

Immer schwieriger wird es, die mit jedem Band umfangreichere und komplexere Romanvorlage auf einen Spielfilm herunterzubrechen. Vieles geht dabei verloren. Im Falle des Quidditch-Spiels, dem Lieblingssport der Hexen und Zauberer, ist das kein Verlust. Schade hingegen ist, dass die mit fortlaufender Entwicklung der Serie immer gewichtiger werdenden ideellen Aspekte zu kurz kommen, etwa die im "Gefangenen von Askaban" erstmals manifeste rassistische Ideologie der Anhänger des bösen Lord Voldemort - der in diesem Teil übrigens nicht auftritt. Keine Zeit bleibt Regisseur Alfonso Cuarón, Figuren adäquat einzuführen oder zu pflegen, viele der liebevoll ausgeführten Details werden nur Eingeweihten verständlich. Ein anregendes Filmabenteuer, die Lektüre zumindest eines der Bücher ist jedoch Voraussetzung.

HARRY POTTER UND DER GEFANGENE VON ASKABAN

USA 2004. Regie: Alfonso Cuarón.

Mit: Daniel Radcliffe, Rupert Grint, Emma Watson, Robbie Coltrane, Gary Oldman, Emma Thompson.

Verleih: Warner Bros. 141 Min.

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