Mit Töpfen bewaffnet

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Sandra Gugliottas "Ein Glückstag" zeigt Leben und Liebe während der argentinischen Wirtschaftskrise.

Mit dreijähriger Verspätung erreicht uns mit "Ein Glückstag" ein weiteres Beispiel des argentinischen Filmwunders, dessen internationaler Erfolg ausgerechnet zur Zeit der Wirtschaftskrise des Landes einsetzte. Der ökonomische Aufstieg und Fall Argentiniens bilden auch den Hintergrund dieses beachtenswerten Erstlingswerkes von Sandra Gugliotta: In dokumentarisch gehaltenen Szenen sehen wir Menschen auf den Straßen von Buenos Aires, die mit Töpfen bewaffnet gegen den Verlust ihre Ersparnisse demonstrieren. Der Film behält jedoch einen optimistischen Grundton, weil seine Protagonisten die Träume noch nicht verloren haben. Elsa (voller Elan: Valentina Bassi) will nach Italien, dem Land ihrer Vorfahren, um dort Cándido, mit dem sie eine Nacht verbracht hat, aufzusuchen. Ihr Großvater ist vor einem halben Jahrhundert in der Hoffnung auf ein besseres Leben von dort weggegangen. Um ihre Pläne zu verwirklichen, reichen die Gelegenheitsjobs nicht aus. Walter, der sich in die temperamentvolle junge Frau verliebt hat, fädelt einen Drogendeal ein. Doch er misslingt. Elsa wird mit ihrem Chef schlafen, nur um ihn nachher zu beklauen. Der Film zeigt dies ohne moralisierenden Zeigefinger. Der Blick der Regisseurin auf ihre Figuren ist warmherzig und berührend: Die unvollendete Liebesgeschichte zwischen Elsa und Walter strahlt durch die geduldige und detailreiche Inszenierung eine immense Wahrhaftigkeit aus.

EIN GLÜCKSTAG -Un día de suerte

ARG/ESP 2002. Regie: Sandra Gugliotta. Mit Valentina Bassi, Lola Berthet, Fernán Mirás. Verleih: Filmladen. 94 Min.

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