Nadine hat sich getraut

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Starmania, die dritte, ist zum Glück Geschichte.

Ein 16-jähriges Tiroler Mädel wird nun vermutlich mit ansehen müssen, wie sein Talent für ein, zwei schlecht komponierte Singles verheizt wird, um anschließend in der Versenkung zu verschwinden. Doch das liegt nicht etwa daran, dass der Starmania-Siegerin Nadine das Potenzial zum Star fehlt.

Vielmehr ist es das Konzept der Show: Ein halbes Jahr lang junge, naive und vor allem billige Talente auszubeuten, um ihren Fortschritt im TV einem großen Publikum vorzuführen. Die Show dient nicht dazu, einen Star zu kreieren, sondern mit der Schaulust am Prinzip "Jeder kann ein Star sein" die Träume des Publikums zu schüren und mit selbigem auch eine Menge Geld zu verdienen.

Dass ein Privatsender wie RTL nun bereits zum vierten Mal mit Deutschland sucht den Superstar seine Seher abzockt, ist legitim. Einem öffentlich-rechtlichen Sender wie dem ORF sollte diese Praxis aber eigentlich schwere Gewissensbisse verursachen.

Andererseits können jene jungen Menschen, die sich bei den Castings bewerben, auch nicht ganz bei Trost sein: Schließlich wurde ihnen schon zweimal vorgeführt, was aus den Siegern solcher Casting-Shows wird.

Kennen Sie noch Michael Tschuggnal? Der wird zwecks Beschäftigungstherapie nun bei der nächsten ORF-Dancing-Stars-Staffel untergebracht. Und wer war nochmal Verena Pötzl? Die tingelt von einem Dorffest zum nächsten. Und das trotz ihres Talents.

Starmania ist sicher kein Sprungbrett zu einem Weg als Superstar. Im Gegenteil: Eher vernichtet die Show die Chance auf eine dauerhafte Karriere. Nicht umsonst wurde Nadine, die Neue, bereits in der Siegershow bloß als "Star des Jahres" bezeichnet.

Und nächstes Jahr?

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