Neues Gerede um Internet-Suchmaschinen

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Ohne ordentliche Suchmaschinen kann ein Internet-User nicht leben. Auch Journalistenrecherche besteht heute - neben klassischer Informationsbeschaffung - darin, dass ein gesuchter Begriff in eine Suchmaschine eingegeben wird - und dann die Webseiten, auf denen der Suchbegriff vorkommt, angezeigt erscheinen. Wenn man die Technik beherrscht (vor allem auch dahingehend, wie Informationen aus dem Internet zu bewerten und zu gewichten sind) - landen auf diese Weise Informationen aus der ganzen Welt schnell und unbürokratisch auch auf einem Schreibtisch in Wien.

Bislang definierten sich Suchmaschinen dadurch, dass - teilweise ehrenamtlich werkende - Redaktionen Anmeldungen von Homepagebetreibern durchsahen und in ihre Suchmaschine stellten.

Dieses bewährte System ist nun ins Gerede gekommen. Verbraucherschützer in den USA werfen großen Suchmaschinenbetreibern vor (AltaVista, AOL Time Warner, Microsoft, TerraLycos, Direct Hit Technologies, iWon und LookSmart), Schleichwerbung zu betreiben: Nicht mehr Redaktionen würden die in den Suchmaschinen aufzufindenden Webseiten auswählen, sondern die Suchergebnisse seien getarnte Werbung. Mit anderen Worten, die inkriminierten Suchmaschinenfirmen würden sich dafür bezahlen lassen, dass sie auf bestimmte Webseiten hinweisen. Die US-Verbraucherschützer verglichen diese Praktiken mit dem Telefonbuch: Die Internetuser würden dadurch nur von Firmen bezahlte Informationen bekommen - wie etwa auf den Gelben Seiten im Telefonbuch. Das sei aber gar keine objektive Information mehr, sondern eben Werbung. Einige der verdächtigten Firmen protestierten gegen diese Darstellungen.

Die Verbraucherschützer fanden aber auch "saubere" Suchmaschinen, die sich nicht zweifelhafter Praktiken bedienen: So weise etwa die Suchmaschine Google ausdrücklich darauf hin, wenn Verweise auf bestimmte Webseiten von den dahinter stehenden Firmen bezahlt wurden.

Beinahe alle Internetbereiche sind mittlerweile im Fahrwasser des Kommerzes: Den Usern bleibt gar nichts anderes übrig, als von vornherein auf diese wirtschaftlichen Interessen zu achten.

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