Niemandsland in mir

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"Keller - Teenage Wasteland" erzählt von Pubertierenden und verliert sie aus den Augen.

Das Kino liebt Geschichten über das Erwachsenwerden. Man hat Lust, Dinge auszuprobieren und überschreitet schon mal die Grenze zwischen Spaß und Ernst. Plötzlich kann es passieren, dass man eine junge Frau verschleppt und sie einsperrt, ohne zu wissen, wie es so weit kommen konnte. Davon erzählt "Keller - Teenage Wasteland", das Debüt von Eva Urthaler. Der Film ist besser als sein idiotischer Titel vermuten lässt - zumindest in Ansätzen. Gelungen ist die Geschichte rund um die zwei Teenager Sebastian und Paul, die ihre Zeit in einer leer stehenden Fabrikhalle von Sebastians reichem Vater totschlagen. Die Langweile der beiden korrespondiert schön mit diesem Niemandsland. Etwas Aufregung verschaffen sie sich durch kleine Ladendiebstähle, wobei Sebastian die Mutproben vorgibt. Er will von Paul mehr als nur Freundschaft und Urthaler gelingen bei der Inszenierung dieser Annäherung die besten Momente, getragen von den Jungmimen Ludwig Trepte und Sergej Moya. Weniger Geschick beweist Urthaler, sobald sie andere Personen miteinbezieht und von einer Klischeefalle in die nächste tappt: Sonja, die von ihnen entführte Verkäuferin, masturbiert in einer unfreiwillig komischen Szene auf einer Waschmaschine im Schleudergang; Pauls ärmliche Verhältnisse werden einem mit dem Vorschlaghammer nahe gebracht. Und mit dem unglaubwürdigen Schluss verrät sie schließlich alle Figuren.

KELLER - TEENAGE WASTELAND

A/D 2005. Regie: Eva Urthaler. Mit Sergej Moya, Ludwig Trepte, Georg Friedrich, Birgit Doll. Verleih: Polyfilm. 95 Min.

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