Pocahontas für Poeten

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In "The New World" folgt Terrence Malick englischen Siedlern ins Virginia des frühen 17. Jahrhunderts.

Eine Neuverfilmung des Pocahontas-Mythos klingt zunächst wenig aufregend. Wenn damit aber der Name Terrence Malick in Verbindung gebracht wird, dann hört die ganze Cineasten-Welt hin. "The New World" ist zwar erst sein vierter Film in dreißig Jahren, dennoch hat sich dieser Einzelgänger abseits der Hollywood-Studios mit seinen Werken einen einzigartigen Ruf erworben. Immer wieder verschwindet er von der Bildfläche, um sich seinem nächsten Projekt zu widmen. Sein vorletzter Film "Der schmale Grat" kam 1999 in die Kinos, davor legte er eine Schaffenspause von 20 Jahren ein. So mysteriös wie die Person Terrence Malick selbst sind auch seine Filme - und das in einem sehr positiven Sinn. Auch "The New World" erschließt sich nicht einfach über seine Handlung, die für diesen zweieinviertel Stunden Film recht rudimentär ist: das Eintreffen der englischen Siedler in Virginia zu Beginn des 17. Jahrhunderts, ihre Schwierigkeiten mit den Bedingungen vor Ort, eine Indianerin, die ihnen hilft und sich in Captain John Smith verliebt. Das Geschehen interessiert nur am Rande, schließlich gibt es noch eine heimliche Protagonistin: die Natur. Das Eindringen der Engländer in diese unberührte Landschaft und die Besitzergreifung legt eine kulturpessimistische Deutung nahe. So klar ist das bei Malick, der Philosophie studiert hat, aber nie. Auch die Monologe der Darsteller aus dem Off bringen wenig Klarheit. Aber Malicks Filme sind eben eher Poesie. Die eindeutig politischen Traktate überlässt er lieber anderen.

THE NEW WORLD

USA 2005. Regie: Terrence Malick.

Mit Colin Farrell, Q'Orianka Kilcher,

Christopher Plummer, Christian Bale. Verleih: Warner Brothers. 135 Min.

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