Portisch II macht Österreich Bild

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Nach "Österreich II" und "Österreich I" hat Hugo Portisch mit seiner neuen Dokumentationsserie ein "Österreich Bild" gemacht: Denn es sind vor allem unglaublich starke Bilder, mit denen Portisch aufs Neue die "unglaubliche Geschichte" der Zweite Republik erzählt.

Nur einmal im Verlauf des letztmittwöchigen Serienstarts auf orf 2 ließ Portisch keine Bilder sprechen, sondern erklärte, was keine Aufnahme erklären kann: Warum Österreich Opfer und Täter der Nazi-Herrschaft zugleich ist, warum Österreich und nicht die Österreicher zur Verantwortung gezogen wurden und warum diese bis heute fortdauernde Diskrepanz mit den ersten Stunden der Zweiten Republik, ja zuvor schon mit der Moskauer Deklaration ihren Anfang genommen hat.

Ansonsten beschränkt sich Portisch darauf, Österreich-Bilder aus seinen virtuellen Geschichteschränken zu ziehen: russische Soldaten mit einer Flasche voll Donauwasser, vom Sockel gestürzte Nazi-Symbole, ein Ballon mit Sowjetfahne über dem Heldenplatz, tote Frauen, die mit dem Ende des Dritten Reiches auch ihrem Leben ein Ende setzten, Österreichs neue Regierung im Parlament, us-Soldaten in Innsbruck, Hammel-bratende Marokkaner in Bregenz und, und, und ...

Zu den Bildern kommen die Kommentare von Zeitzeugen, von lebenden und verstorbenen - in dieser Serie aber leben sie unterschiedslos alle. Wollte Portisch damit zeigen, dass sie alle ihren Anteil am Wiederaufbau Österreichs haben und in diesem Sinne weiterleben, ist ihm das gelungen. Denn am Ende des ersten Teils konnte man sich des Gefühls nicht erwehren: Was für ein Land! Was für Leute! Wem aber diese unglaubliche Geschichte der Zweiten Republik zu glatt und zu sehr im zweiten Wortsinn von unglaublich erzählt erscheint, der kann ja nachschauen und nachlesen bei Portisch I und seinem "Österreich II und I". WM

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