Presse - © Foto: Pixabay

Presseförderung und Ungleichheit

19451960198020002020

Warum die Presseförderungen nicht mit Ungleichheiten aufräumt.

19451960198020002020

Warum die Presseförderungen nicht mit Ungleichheiten aufräumt.

Werbung
Werbung
Werbung

Eine unendliche Geschichte: So wurde auch in der Furche das Thema "Presseförderung" apostrophiert. Keine Regierung der letzten 15 Jahre, die nicht eine Reform des Systems gelobte. Nicht zuletzt, dass da überlebensunfähigen Parteizeitungen ein Gnadenbrot verschafft wurde, war absurd unzeitgemäß. Auch dass der Standard völlig aus der "Besonderen Presseförderung" herausfiel und zuletzt auch die Presse Fördereinbußen hinnehmen musste, weil diese Zeitungen zuviel via Anzeigen einnahmen, war mehr als anachronistisch: Wenn ein Medienunternehmen seine wirtschaftlichen Hausaufgaben macht - also mehr Einnahmen lukriert - straft dies der Staat...

Zumindest mit letzterer Praxis wird die "Presseförderung neu", auf die sich die Koalition nun geeinigt hat und die noch heuer beschlossen werden soll, aufräumen. Neben einer mit 4,9 Millionen Euro dotierten "Vertriebsförderung", die allen Tages- und Wochenzeitungen offensteht, sieht der Gesetzesentwurf 7,2 Millionen Euro für "Besondere Förderung zur Erhaltung der regionalen Vielfalt der Tageszeitungen" vor. Ausdrücklich ausgenommen sind dabei nationale (d. h. Krone) oder regionale (Kleine Zeitung, Salzburger bzw. OÖ Nachrichten etc.) Marktführer. Presse und Standard dürften die Hauptgewinner dieses Systems sein.

Stiefmütterlich wird der Staat aber weiter die Wochenzeitungen bedienen. Denn die können - neben der beschriebenen Vertriebsförderung - Mittel nur aus dem Topf "Qualitätsförderung und Zukunftssicherung" beantragen: 58 Prozent (insgesamt 1 Million Euro) daraus werden an Tages- wie Wochenzeitungen für eigene Projekte im Bereich Journalistenausbildung, Leseförderung, Forschungsprojekte vergeben.

Alles in allem: ein guter Schritt weg vom alten System. Aber nicht mehr. Denn mit den Ungleichheiten - etwa zwischen Tages- und Wochenzeitungen - räumt auch die Presseförderung neu nicht auf.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung