Religion(en) online

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religion.orf.at: Vom Versuch, öffentlich-rechtlichen und vor allem: unabhängigen Religionsjournalismus auch übers Internet zu verbreiten.

Unabhängiger Religionsjournalismus - für den ja auch die Furche steht - ist selten in Österreich. Einen wichtigen Beitrag zu einer umfassenden Berichterstattung auf diesem Gebiet leisten seit langem Fernsehen und Radio des ORF. Seit einiger Zeit wird dazu ergänzend die Möglichkeit angeboten, sich im Internet dem Thema Religion anzunähern bzw. sich gezielt zu informieren.

Infos auf Knopfdruck

ORF-Online-Direktor Thomas Prantner will das Internet als drittes Produkt-Standbein neben den beiden großen Programm-Bereichen TV und Radio weiter ausbauen. Religion soll auch in der virtuellen Welt groß geschrieben werden. Das Angebot ist in der Tat vielfältig. Neben der aktuellen Berichterstattung gibt es auch ein umfassendes Religionssendungs-Archiv, wo sowohl Radio- als auch TV-Religionssendungen des ORF zum Nachhören und Nachsehen für die Benutzer angeboten werden. Die Zugriffs-Zahlen von religion.orf.at bestätigen für den Portalmanager Marcus Marschalek die Akzeptanz des Online-Religionsprojekts. Er verweist auf eine Million Seitenzugriffe pro Monat, von über 80.000 Usern in den diversen Foren. Alle diese Nutzer setzen sich mit ca. 3600 publizierten Storys pro Jahr auseinander und diskutieren in den eingerichteten Diskussionsforen. Zusätzlich zum Sendungsarchiv wird dem interaktiven Nutzer angeboten, sich durch einen Newsletter über die aktuellsten Geschehnisse in der Welt der Religionen informieren zu lassen. Dieses Angebot wird, so Marschalek, zurzeit von über 4000 Menschen angenommen. Die Palette reicht von Infos über die Weltreligionen zu den aktuellen News aus den diversen Glaubensgemeinschaften, von TV- und Radio-Tipps, die sich mit dem Thema Religion befassen, bis hin zum sogenannten Webcast. Bereits der Weltjugendtag 2005 in Köln sowie der Papstbesuch 2007 in Österreich waren über das Webcast-Programm zu sehen und können jetzt noch über das Archiv aufgerufen und angeschaut werden.

Fasching oder Religion?

Ein Webcast ist ähnlich wie eine Fernsehsendung gestaltet. Meistens handelt es sich um Live-Übertragungen, die im Internet mitverfolgt werden können. Letzten Sonntag war die Amtseinführung von Michael Bünker, dem neuen Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich, über solch einen Webcast live mitzuverfolgen. Im ORF-Fernsehen sah man zu diesem Zeitpunkt jedoch nichts davon, dafür aber (auf ORF2) den Feldkircher Faschingsumzug. Soll über kurz oder lang die ORF-Religionsberichterstattung vom Fernsehen ins Internet "ausgelagert" werden? Dieses Szenario ist im ORF nicht vorstellbar, betont Direktor Prantner. Das ORF-Religion Internetangebot stelle keine Konkurrenz zum TV-Programm bzw. den Religionssendungen im Fernsehen, sondern vielmehr eine Ergänzung dar. Der Leiter der Religionsabteilung im ORF-Fernsehen Gerhard Klein stößt ins gleiche Horn: Von einer Ausdünnung der Religion im Fernsehen könne keine Rede sein. Im Gegenteil: Die Berichterstattung über Religion, Ethik und Gesellschaft bekomme gegenwärtig so viel Sendezeit wie nie. Das bestätige die Ausweitung der ORF Sendung "kreuz & quer" um weitere 30 Minuten durch die Programmreform im April 2007.

Viele Höhepunkte 2008

Was durchaus vielversprechend erscheint, ist die Tatsache, dass dem breiten Themenfeld Religion - zumindest im Internet - gleich viel Aufmerksamkeit und Betreuung zukommt wie den großen Bereichen Sport und Entertainment. Denn seit kurzem, so Prantner, ist es neben den Sport- und Entertainmentfans auch den Religionsinteressierten möglich, Serviceleistungen über insider.orf.at zu erhalten. Speziell was das Jahr 2008 betrifft. Den ORF-Religionsabteilungen steht da viel Berichterstattungs-Arbeit bevor. Als nächstes ist schon am kommenden Samstag die Amtseinführung des altkatholischen Bischofs Johannes Okoro auf dem Webcast-Programm. Weitere Projekte sind die Jugend-Sozialaktion "72 Stunden ohne Kompromiss" sowie der katholische Weltjugendtag 2008 in Sydney. Und, wie könnte es anders sein: Auch die Fußball-EM 2008 in Österreich und der Schweiz wird Thema der Redakteure von religion.orf.at sein.

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