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Die Galerie artmark in Wien zeigt Kunst im Dialog mit Literatur.

Peter Assmann, Direktor der Oberösterreichischen Landesmuseen und Lyriker, ist prädestiniert für Grenzüberschreitungen zwischen bildender Kunst und Literatur. In der Galerie Artmark in Wien hat er eine Ausstellung kuratiert, die vom Beginn des Grabspruchs von Rainer Maria Rilke ausgeht: "Rose, oh reiner Widerspruch".

Von dem bekannten Grenzgänger Reinhold Aumaier bis zu unbekannten jungen Künstlern sind hier Werke verschiedenster Techniken und Stilrichtungen und auch unterschiedlicher Qualität versammelt, die sich auf die Rose beziehen. Etliche davon wurden eigens für diese Ausstellung geschaffen. Dass die Werke nicht beschriftet sind, zwingt dazu, sie unvoreingenommen zu betrachten und sich erst danach an Titeln und Künstlernamen zu orientieren. Nimmt man den Begleitzettel zur Hand und entschlüsselt die einzelnen Nummern, so stößt man auf so kreative Titel wie Ros'quetschwunder oder ...eroseroserose... - letzterer stammt von Furche-Autor Hartwig Bischof, der hier als Künstler mit einem beeindruckenden Diptychon aus Computerdruck und Webearbeit vertreten ist. Der Titel ist nicht nur eine Mutation des Wortes "Rose", die "Eros" assoziiert, sondern auch eine Anspielung an Gertrude Steins berühmte Zeile "a rose is a rose is a rose" - das nach Rilke bekannteste poetische Rosen-Kürzel.

Quer durch die Ausstellung hängen Rosen-Gedichte von Sappho bis Ingeborg Bachmann und von Anakreon bis Ernst Jandl, die zeigen, wie die Rose auch in der Lyrik die Blume aller Blumen ist, an der sich nahezu jede(r) mindestens einmal abarbeitet. Dass dabei der Vorname von Bertolt Brecht falsch geschrieben ist, ist schade, aber noch bedauerlicher, dass man nicht einmal diese Gedichte zum Nachlesen mitnehmen kann; wenn es schon keinen Katalog gibt. Aber vielleicht setzt der Galerist ja darauf, dass die Besucher mehrmals kommen, um ihre Erinnerungen zu überprüfen. Die Ausstellung wäre das jedenfalls wert, denn selten wird ein Thema voller unterschiedlicher Traditionen und Assoziationen so stringent aufgenommen und weiterentwickelt.

ROSE - OH REINER WIDERSPRUCH

Artmark Galerie Wien

Singerstraße 17, 1010 Wien

www.artmark.at

Bis 28.7. Di-Fr 12-18, Sa 11-14 Uhr

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