Setzen, Nicht genügend

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Es waren die essenziellen Bildungslücken, derer sich der orf vergangenen Freitag erstmals mit der insgesamt dreiteiligen Sendung Nie mehr Schule annahm. Acht Prominente wie Chris Lohner, Josi Prokopetz, Daniela Zeller und Harald Prünster mussten bei "Lehrer" Gerold Rudle in den Gebieten Physik, Deutsch und Geografie ihr Wissen unter Beweis stellen. Da wurde dann beispielsweise abgefragt, ob sich Wasser mit 30 Grad Celsius im Vakuum verfärbt (nein, es kocht) und ob jemand, den es in der Nase gekitzelt hat, daraufhin genießt, genossen oder geniest habe. (Vielleicht hat er es ja genossen, als er geniest hat?)

Natürlich konnten die Zuschauer zu Hause fleißig mitraten und anschließend ihre Antworten per Mehrwertnummern-SMS an den ORF schicken, der prompt ein Zeugnis über die drei geprüften Fächer zurücksandte.

Und weil offenbar auch den Sendungsmachern klar ist, dass diese eher halblustige Frage-Antwort-Spielerei die Zuseher wohl kaum über eine Stunde lang bei Laune und ORF 1 halten würde, durften die Promis dann auch noch ein bisschen aus ihrem Schulnähkästchen plaudern und gaben ihre erfolgreichsten Schummeltricks zum Besten. (Welcher Mathelehrer würde sich schon trauen, auf dem Oberschenkel von Chris Lohner nach einer Formelsammlung zu suchen?)

Und der Sinn des Ganzen? Zur Erfüllung des Bildungsauftrags jedenfalls sind zwölf völlig willkürlich ausgewählte und zusammenhanglose Fragen als Konzept ein bisschen dünn. Ebenso dünn, wie der Informations-und Unterhaltungswert der Promi-Schulerinnerungen. Bleibt die Frage, warum man sich nach der ersten Folge auch noch zwei weitere anschauen sollte. Womöglich nur, um noch mehr Mehrwert-SMS an den ORF zu schicken, um noch mehr Zeugnisse zu bekommen. Danke, setzen, Nicht genügend.

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