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Ron Howard erzählt die wahre Geschichte von Jim Braddock - und hinterlässt einen schalen Nachgeschmack.

Jim Braddock (Russel Crowe) hat es wieder einmal geschafft. Er hat einen weiteren Boxkampf gewonnen, mit Unterstützung seines verständnisvollen Managers Joe Gould (Paul Giamatti). Jim kehrt mit der guten Nachricht heim ins schmucke Häuschen, zu seiner entzückenden Frau Mae (Renée Zellweger) und seinen allerliebsten Kindern. Wir befinden uns im New York des Jahres 1928. Alles ist gut.

Fünf Jahre später, während der Depression: Jim und Mae leben mit den Kindern in einer winzigen Hinterhofwohnung. Nach einer Verletzung kann Jim nicht weiter boxen. Strom und Essen werden fast unbezahlbar. Der ehemals glanzvolle Boxer Braddock ist nur mehr einer von 15 Millionen Arbeitssuchenden. Und Mae muss die Milch wieder einmal mit Wasser verdünnen, weil sie die Rechnung nicht bezahlen konnte.

Ron Howard erzählt die wahre Geschichte vom Aufstieg, Fall und erneuten Aufstieg des Jim Braddock, dem "Cinderella Man". Russel Crowe bringt es in der Titelrolle fertig, einen durch und durch guten Mann tatsächlich überzeugend darzustellen, während Renée Zellweger die Mae sehr schmetterlingshaft gibt. Wunderbar lakonisch ist Paul Giamatti ("Sideways") als Jims Manager, der ihn durch grandios choreographierte Boxkämpfe lotst.

Und dennoch bleibt ein schaler Nachgeschmack: Als ein Freund von Jim im Kampf für Arbeiterrechte stirbt, fällt kein Wort der politischen Kritik. Lediglich die Sinnlosigkeit der gewerkschaftlichen Organisation wird kommentiert. Jim Braddock rühmt noch im ärgsten Dreck sein großartiges Land: Hier ist ein Held, an dessen Karriere sich das arme Volk orientieren kann: Harte Arbeit und die Familie sind das Wichtigste. Politische Ambitionen sind gefährlich. - Auch diese Geschichte erzählt Ron Howard.

DAS COMEBACK - Cinderella Man

USA 2005. Regie: Ron Howard.

Mit Russel Crowe, Renée Zellweger, Paul Giamatti. Verleih: Buena Vista.

144 Min.

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