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In "Dolls" imaginiert Regisseur Takeshi Kitano - teils langatmige - Geschichten um das japanische Puppenspiel.

Das Bunraku-Puppenspiel gehört neben dem No-Theater und dem Kabuki zu den drei großen klassischen japanischen Theaterformen. Die Geschichten, die sich die aus den Händen der Puppenspieler befreiten Puppen nach der Vorstellung im Magazin zuraunen könnten, hat Takeshi Kitano in seinem Kinofilm "Dolls" imaginiert. Es sind drei poetisch erzählte, lose miteinander verknüpfte tragische Liebesgeschichten: Die der beiden jungen Liebenden, die aneinandergebunden als Bettler durch die Lande ziehen, seit die Frau bei einem Selbstmordversuch den Verstand verloren hat; die des Yakuza-Gangsterbosses, der nach Jahrzehnten in jenen Park zurückkehrt, in dem seine verlassene Geliebte noch immer auf ihn wartet; schließlich jene des Fans, der sich blendet, um dem von ihm angebeteten, durch einen Autounfall entstellten Popsternchen gegenübertreten zu können.

So berührend die Geschichte des Gangsters ist - viele Filme von Regisseur Kitano sind im Yakuza-Milieu angesiedelt -, so langatmig ist jene der beiden Aneinandergebundenen, deren Wanderung sich schier endlos dahinzieht, bis sie am Schluss wie abgelegte Puppen steif an einer Wand hängen. Nur für eingefleischte Freunde des Kunstfilms.

DOLLS

Japan 2002. Regie: Takeshi Kitano.

Mit Miho Kanno, Hidetoshi Nishijima, Tatsuya Mihashi, Chieko Matsubara. Verleih: Stadtkino Wien. 113 Min.

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