Tiefpunkte der Comedy-Kultur

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"Wenn wir eine Frau als Bundespräsidentin hätten, könnte man gleich Staatsbesuche umtaufen in Shoppingtrips." Oder: "Die Frau eines Bundespräsidenten heißt First Lady. Analog dazu hieße es also bei einer Bundespräsidentin First Man. Ist das dann der, der als erster ran durfte?" Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Aber das Gute an absoluten Tiefpunkten ist, dass es danach eigentlich nur noch aufwärts gehen kann. Vielleicht waren die ersten seichten Scherze ja nur eine Aufwärmrunde für die Moderatoren Doris Golpashin und Oliver Huether und es wird im Verlauf der NewsComedy "Das Letzte der Woche" (Freitags auf ATVplus) doch noch amüsant? Schließlich soll auch noch der ORF aufs Korn genommen werden, was ja genügend Chancen für wahrlich Lachhaftes böte.

In "Tiefpunkt Kultur" präsentiert "Barbara Brett" dann tatsächlich nochmals Tiefpunkte - allerdings nicht der öffentlich-rechtlichen Konkurrenz, sondern des eigenen Niveaus.

Den Humor der Zielgruppe scheint der Sender damit jedoch zu treffen: Nach eigenen Angaben hat die Comedy-Sendung bei den Zwölf- bis 29-Jährigen, die ATVplus auf ihren Fernsehgeräten eingestellt habe, einen Marktanteil von 10,3 Prozent. Offenbar kommen Witze wie "In Deutschland können Prostituierte jetzt sozialversichert arbeiten. Bei uns geht das schon lange. Man nennt das Sekretärin" bei der österreichischen Jugend an. Eventuell sollten die Jungen aber auch nur öfter auf Partys gehen, statt vor dem Fernseher zu sitzen.

Auf der ATVplus-Homepage kann man nachlesen, wie die Macher des landesweit über Hausantenne zu empfangenden Privatsenders selbst das neue Format sehen: "Österreichs erste Newscomedy Das Letzte der Woche' fängt da an, wo andere Comedyshows aufhören." ATVplus täte in diesem Fall gut daran, es den Verantwortlichen anderer Shows nachzumachen. claf

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