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Greg Marcks lässt in "11:14" fünf Schicksale in einem Autounfall kulminieren - und leistet sich zu viel Spaß dabei.

Es ist exakt 23 Uhr 14, als ein besorgter Vater (Patrick Swayze) den Leichnam des ehemaligen Freundes seiner Tochter Cheri von der Autobahnbrücke wirft - unglücklicherweise auf die Motorhaube von "drink-and-drive"-Jack. Zeitgleich wird Tochter Cheri von einem Kombi überfahren, in dem drei Jugendliche sitzen - einer davon verliert dabei sein bestes Stück. Prompt ist der zweite Liebhaber Cheris zur Stelle und drückt ihr weinend 500 Dollar für die zuvor geplante Abtreibung in die sterbende Hand. Um zu diesem Geld zu kommen, hat er zuvor mit Buzzy (Hilary Swank) einen Supermarkt ausgeraubt.

Greg Marcks versucht in seinem Regiedebüt, das verstrickte Durcheinander dieser Handlung zu entwirren. Wie schon in "Memento" wird die Fabel rückwärts erzählt und perspektivisch aufgefächert. Mit Hilfe von Quecksilberdampf-Lampen inszeniert Marcks eine düstere Szenerie, die ihm als Kulisse für ein Geflecht aus Unfällen, Lügen und Improvisation dient. Ähnlich wie in Paul Haggis' "l.a. Crash" wird ein Autounfall zum Brennpunkt von fünf Schicksalen. Anders als Haggis hat Marcks aber offenbar nicht den Anspruch, ein Gesellschaftspanorama zu entwerfen: Er begnügt sich mit makabren Späßen. Nachdem zudem weniger der Einzelne als die verzwickte Handlung im Mittelpunkt steht, muss selbst die brillante Hilary Swank ("Million Dollar Baby") untergehen. Was bleibt, ist Mitleid für Officer Hannagan: Er wird während der Ermittlungen zu den Geschehnissen vor und nach "11:14" wohl verzweifeln.

11:14

USA 2003. Regie: Greg Marcks. Mit

Hilary Swank, Patrick Swayze, Rachel Leigh Cook. Verleih: 3L. 86 Min.

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