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Auch wenn die Idee von Fernsehen via Internet noch nicht der große Hit ist: Die Wiener Firma "webfreetv.com" ist der Experte für bewegte Bilder im Internet.

Es gibt noch Firmen, die der Untergangsstimmung am Sektor der "New Economy" trotzen. Frech und erfolgreich. Wenn Internet-User in letzter Zeit Werbe-Mails mit integrierter Videobotschaft erhalten haben, oder wenn beim heurigen Formel-1-Grand-Prix in Spielberg erstmals via Handy (GPRS) Videos aus den Boxen übertragen wurden oder die Werbebanner im Internet plötzlich "laufen" lernen und Bilderfolgen abspielen - dann steckt die Technologie und das Know-how der Wiener Firma webfreetv.com dahinter.

"Natürlich sind die Zeiten nicht rosig", gibt webfreetv.com-Vorstandsvorsitzender Alfons Helmel zu, glaubt aber an die Zukunft von Videomail und Werbebanner. "Jede neue Idee kostet zunächst einmal Geld. In vorsichtigen Zeiten wie jetzt ist es schwieriger, neue Ideen zu realisieren. Aber wir haben einen langen Atem".

Dieser lange Atem mag nicht zuletzt auch aus der neuen Eigentümer-Struktur herrühren: Mitte August stieg beim börsennotierten Wiener Internet-TV-Sender die Schweizer U1-TV-Programm-AG ein und überschritt die Beteiligungsgrenze von 10 Prozent. Die U1-TV gehört wiederum mehrheitlich der Wiener Soravia-Gruppe, die in der Schweiz bereits die TV3-Studios besitzen und in München 40 Prozent des defizitären Stadtsenders tv-münchen. In Österreich hatte Soravia bislang kein Glück: Sowohl die regionale als auch die bundesweite private TV-Lizenz, für die sich Soravia beworben hatte, ging an Puls-City-TV bzw. an ATV.

Da ist das Internet-Fernsehen einmal etwas Neues. Ursprünglich hatte die Internetseite von webfreetv.com größeren Portalcharakter und wollte "ein kleiner ORF sein" (Helmel). Tatsächlich produzierte man TV-Beiträge fürs Internet, vom Nachrichten-Bericht bis zum Sportevent. "Das Konzept ging nicht auf, weil die Werbewirtschaft nicht mitging", berichtet Helmel.

Das Know-how und die entwickelte Technik aus dieser "Lehrzeit" bietet webfreetv.com nun seinen Kunden, die überwiegend "Web-basierend" arbeiten, an. "Wir haben die Komplettlösung im Programm", sagt Helmel. "Wenn ein Rechtsanwalt eine Website hat, und er will, dass ihm Besucher live im Internet bei der Arbeit zusehen können, dann sind wir die richtigen Ansprechpartner."

Videomail bis Flappy-Banner

Sobald es ums bewegte Bild im Internet geht, soll webfreetv.com als Produzent dahinterstehen. Die Entwicklungen der letzten Zeit sind zum Beispiel das eingangs erwähnte Videomail, der Videonewsletter oder - ganz neu - das von webfreetv.com entwickelte "Flappy"-Banner, erstmals eingesetzt von der Telekom Austria. Dabei handelt es sich um ein Video-Banner, das sich, sobald man die Maus darüber bewegt, zu einem "Riesen-Banner" aufbläht und sich über den gesamten Bildschirm klappt. Dort spielt es dann seine Video-Werbebotschaft ab und klappt sich danach wieder zusammen. Dieses neue Marketing-Tool kann dank der von webfreetv.com entwickelten "Streaming"-Technik in hoher Qualität umgesetzt werden.

Darüber hinaus setzt die Firma, die längst auch eine Dependance in Berlin unterhält, auf Studiosendungen, Live-Mitschnitte und Promotionvideos, die sie allesamt für die Websites ihrer Kunden aufbereiten kann. "Nicht zu vergessen: Das E-Learning, das aber erst langsam in Gang kommt", sagt Alfons Helmel. "In Zukunft wird bei Studien und Kursen unsere E-Learning-Technologie das Fernlernen erleichtern", ist Helmel überzeugt.

Und noch ein weiteres Geschäftsfeld will der unermüdliche Internet-TV-Pionier in Angriff nehmen: "Bei der Bild-Handy-Übertragung via GPRS und UMTS befinden wir uns in einer Sprint-Stellung", sagt Helmel. "Wir haben allein fünf Mitarbeiter, die an der kabellosen Bildübertragung entwickeln".

Die Zukunft sieht der webfreetv.com-Vorstandsvorsitzende Helmel, der in dieser Funktion Anfang Februar Mike Lielacher (jetzt im Aufsichtsrat) abgelöst hat, jedenfalls wieder rosiger: "Innerhalb großer Unternehmen wird es im Internet eine Art Company-TV' geben, um die interne Unternehmenskommunikation zu erleichtern. Dazu gehört die Übertragung von Pressekonferenzen ebenso wie die der Haupt- und Generalversammlungen. Außerdem wird das Internet über kurz oder lang mit dem Fernsehen verschmelzen", glaubt Helmel. "Zur Zeit steckt das noch in den Kinderschuhen, aber eine zeitgleiche Übertragung von bewegten Inhalten in TV und Netz ist keine Utopie mehr".

Erstmals getestet hat das die deutsche T-Online bei der Web-Berichterstattung über die Fußball-WM. Dort wurden insgesamt 60 Beiträge mit Hilfe von webfreetv.com ins Netz gestellt, 160 Millionen Page-Impressions waren die Folge. Ein Erfolg, der prolongierbar ist, "solange es Unternehmen gibt, die auf multimediale Kommunikation setzen", meint Alfons Helmel.

Und eine gesunde Wirtschaft, natürlich.

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