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Möchtegern-Schönheitskönigin Olivia hält im anrührenden Roadmovie "Little Miss Sunshine" ihre Familie zusammen.

Olivia ist eine Gewinnerin, das hat ihr Papa immer schon gesagt. Deshalb will sie unbedingt beim Little Miss Sunshine-Schönheitswettbewerb mitmachen und gewinnen. Als dann tatsächlich die Einladung zum Wettbewerb kommt, muss die ganze Familie mitziehen. Ausnahmslos: Onkel Frank, der gerade einen Selbstmordversuch hinter sich hat. Auch Olivias Bruder Dale, der ein Schweigegelübde abgelegt hat, alle um sich hasst und Nietzsche verehrt. Opa kommt auch mit, aber der hat wenigstens sein Koks mitgebracht. Auch die völlig entnervte Mama ist dabei. Und natürlich Papa, der einzige, der die Schaltung des alten gelben VW-Busses bändigen kann und leidenschaftlicher Verfasser von Selbsthilfebüchern ist - die er selbst am dringendsten braucht.

Von Albuquerque nach Kalifornien geht die Reise, im Zuge derer alles an Fassade zerbricht, was über die Jahre mühsam aufrecht erhalten wurde. Ohne Angst vor Peinlichkeiten werden Selbstmord, Ehekrach, Homosexualität, Opas Pornoheftchen und der Tod vor der Siebenjährigen thematisiert. Entgegen aller Erwartungen ist das dann nicht nur witzig, sondern anrührend schön: Die dickliche, bebrillte Olive ist eine Quelle der Freude für die Familie Hoover, egal welche Katastrophen passieren. Und irgendwie haben am Schluss trotzdem alle gewonnen - wenn auch nicht unbedingt einen Kinder-Schönheitswettbewerb, der wirklich zum Gruseln ist.

Grandiose Schauspieler machen diesen Film, der zwischen Komödie und Drama hin-und herschwankt, zu einem wunderbaren Kinoerlebnis. Da mag man dann auch übersehen, wenn es bei der Story gegen Ende hin mit der Logik etwas hapert.

LITTLE MISS SUNSHINE

USA 2006. Regie: Jonathan Dayton, Valerie Faris. Mit Abigail Breslin, Greg Kinnear, Paul Dano. Verleih: Foxfilm. 101 Min.

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