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Regisseur Rex Bloomstein beschäftigt sich in "KZ" mit der heutigen Lebenswirklichkeit der Bewohner von Mauthausen.

Kann Mauthausen, dieser in Oberösterreich an der Donau gelegene Ort, jemals wieder ein beschaulicher Platz und so etwas wie Heimat sein? Oder belasten die NS-Gräueltaten, die in dem nahe liegenden Konzentrationslager verübt wurden, auf ewig die Atmosphäre? Irgendetwas Unangenehmes schwinge immer mit, wenn man seinen Wohnort bekannt gebe, gesteht eine Mauthausnerin in dem Film "KZ". Bei einer Reise nach Israel wurde ihr gar geraten, ihre Herkunft zu verschweigen. Die Bewohner des Ortes sind vor allem von der Schönheit der Gegend angetan, auf Spuren der Vergangenheit stößt man aber überall. Der britische und BBC-erprobte Regisseur Rex Bloomstein spricht in seinem Film "KZ" mit Leuten, die in ehemaligen Häusern von SS-Schergen wohnen oder interviewt ältere Mauthausner. Den Gestank aus den Krematorien haben sie alle gerochen. Einer erinnert sich an die schöne Zeit der Hitlerjugend. Was im KZ vorging, erfahren wir indirekt: Bloomstein begleitet diverse Führungen durch die Gedenkstätte und beobachtet die Reaktionen der Besucher. Ein Tour-Guide gibt offen zu, dass er Antidepressiva nimmt und Alkoholiker ist: Mauthausen hat sein ganzes Leben in Besitz genommen.

KZ

GB 2005. Regie: Rex Bloomstein.

Verleih: DocuZone. 88 Min.

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