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Fünf Regisseure rücken in "Invisibles" die Anliegen von "Ärzte ohne Grenzen" ins Licht.

Fünf kurze Filme führen weg aus der behüteten Mitte Europas, doch weniger weit, als das Publikum es vielleicht wahrhaben will. In Invisibles - Die Unsichtbaren, einem Film in Kooperation mit Ärzte ohne Grenzen, begleitet etwa Regisseurin Isabel Coixet das Kindermädchen Nora an ihrem Arbeitstag in einem spanischen Haushalt. Nora wohnt ärmlich. Schickt alles, was sie sparen kann, nach Hause, nach Bolivien. Dort ist ihre Tochter gestorben, dort stirbt ihr Schwager, und jeder kann als nächster an der Chagas-Krankheit zugrundegehen. Niemand macht sich die Mühe, die Krankheit zu erforschen, denn die Opfer haben kein Geld, Medikamente wären kein Geschäft.

Ähnlich Mariano Barrosos Episode aus der Zentralafrikanischen Republik: Die Tse-Tse-Fliege, Überträgerin der Schlafkrankheit, infiziert tausende Opfer. Bianca leidet an der Krankheit, eine Therapie ist aber kaum leistbar, da das Medikament Wochen braucht, um zu wirken. Nur mühsam lassen sich Pharmafirmen überzeugen, weiter zu forschen, um eine raschere Heilung zu ermöglichen. Inzwischen ist es für Bianca wohl schon zu spät.

Wim Wenders konzentriert sich auf Frauen im Kongo, die systematischen Vergewaltigungen zum Opfer gefallen sind. Er lässt die Mädchen und Frauen selbst berichten. Ihre Bilder verblassen, während ihre Worte immer weiterklingen.

Dann erzählen Kindersoldaten, die sich aus Furcht vor neuerlicher Entführung nachts in ein Lager flüchten. Zehnjährige, die nicht schlafen können, weil sie gezwungen wurden, ihre Familien zu töten. Es ist zu viel, um hier noch ruhig schauen zu können. Die letzte Episode begleitet kolumbianische Bauern, die gewaltsam vertrieben worden sind, auf dem Weg zurück in ihr Dorf.

Schicksale von Menschen, deren Existenz niemand wahrhaben will, deren Schicksal zu hart ist, es einfach zu glauben. Die Filme sind mit knappen Mitteln, mit billigen Kameras gedreht, doch die Geschichten sind übermächtig.

Invisibles - Die Unsichtbaren

ESP 2007. Regie: Mariano Barroso, Isabel Coixet, Javier Corcuera, Fernando León de Aranoa, Wim Wenders. Verleih: Filmladen. OmeU. 107 Min. Ab 15. Juni.

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